Liebe auf Japanisch

Rezension 

zum Buch "Kirschblütenliebe" von Fiona Kawazoe

 

 

 

Alles beginnt damit, dass Vanessa in ihrem alten Leben unzufrieden ist. Sie merkt, dass ihre Geschwister sie nicht mehr so brauchen wie früher, als sie praktisch eine Ersatzmutter für sie war, und verliert damit ihren alten, vertrauten Platz in der Welt. Dies belastet sie so sehr, nicht mehr gebraucht zu werden und nicht mehr zu wissen, welche Rolle sie im Leben ihrer Geschwister spielt, dass sie beschließt etwas in ihrem Leben zu verändern. Ihre Therapeutin verhilft ihr zu einer Stelle als Au-pair Mädchen in Japan und empfiehlt ihr diesen Ortswechsel als Chance zu sehen, sich selbst zu finden. Was als gut gemeinter Tipp der Therapeutin beginnt, stellt sich in der Praxis für Vanessa als die größte Herausforderung ihres Lebens dar. So muss sie einige Hürden überwinden, um mit der Kultur in Japan vertraut zu werden. Dabei stellt die andersartige Sprache noch das kleinste Problem dar. Sie muss sich vielmehr mit komplett neuen Lebensweisen auseinandersetzen, wie z.B. mit der Esskultur mit Stäbchen, der Wegfindung in einer Stadt, dem Familien- und Arbeitsleben der Japaner, aber auch mit den Hobbys der Japaner. So lernt sie z.B. auch einen Otaku kennen und findet sich schneller, als sie denken kann in einem Maid Café wieder. Auf ihrem Weg, zu sich selbst zu finden, lernt sie auch eine quirlige Halb-Japanerin kennen, die sie direkt in ihrem Hilfsservice für interkulturelle Probleme einspannt. Eine weitere Herausforderung für Vanessa, wo sie doch selbst Probleme mit der Kultur hat…

Ich fand die Geschichte über Vanessa und ihre Reise zu sich selbst wirklich sehr berührend. Man merkt, dass diese Geschichte eine Herzensangelegenheit der Autorin war. Vanessa durchläuft eine sehr schöne Entwicklung ihres Charakters, von einem in sich gekehrten Menschen hin zu einem offenen Menschen, der wieder Abenteuer erleben will. Allerdings kam mir das Buch an manchen Stellen unnötig gehetzt vor. Z.B. finde ich es schade (ohne zu viel von der Geschichte verraten zu wollen), dass Vanessa am Ende nur einen Fall bei dem Hilfsservice für interkulturelle Probleme bearbeitet. Gerade die Idee eines solchen Hilfsservice hat viel mehr Potenzial für noch mehr Geschichten aus dem Liebesleben gemischtkultureller Paare. Gut dagegen fand ich, dass manche Kapitel mit Blogeinträgen des Hilfsservice beginnen und so noch ein paar Geschichten über die Liebe Platz finden, aber gerade dort fehlt mir die Interaktion mit dem Hauptcharakter und welche Schlüsse Vanessa hieraus für ihr eigenes Leben zieht. 


Gut fand ich auch, dass viele japanische Wörter in die Geschichte integriert und im Kontext erklärt worden sind. So kann man viel über die japanische Kultur lernen, wenn ich auch schon den ein oder anderen Begriff kannte. 


Somit verbleibe ich damit, dass es ein schönes und berührendes Buch ist, dass für meinen Geschmack, aber gerne etwas länger hätte ausfallen können, um am Ende nicht zu gehetzt zu wirken. Mit einem Nachfolger wäre ich natürlich auch zufrieden 😊 


Das Buch wurde mir freundlicherweise vom DP-Verlag zur Verfügung gestellt und wenn euch meine Rezension gefallen hat, findet ihr hier den Link zum Buch: 
https://www.digitalpublishers.de/ebooks/kirschbluetenliebe/

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