Das Ideal der Liebe ist die vollständige Aufopferung für den geliebten Menschen.

 Rezension 

"Die falsche Magierin: Im Bann des Dämonenkönigs"

 von Ophelia Coith

 

Die 15-jährige Ara findet eines Tages unter Deck eines Schiffes ein mysteriöses Amulett. Sie zögert kaum, es in ihren Besitz zu bringen, denn dem Aussehen nach zu urteilen, verspricht das Amulett für sie und ihren kleinen Bruder Nuel die Eintrittskarte in ein besseres Leben zu werden. Allerdings hat sie nie auch nur einen Augenblick darüber nachgedacht, welche Konsequenzen ihr Handeln haben könnte. Kaum ist das Amulett in ihrem Besitz, werden böse Mächte entfesselt, die das gesamte Schiff ins Chaos stürzen.

Da ich sehr gerne Bücher lese, in denen es um einen Teufelspakt geht, musste ich auch unbedingt dieses Buch lesen. Der Einstieg gestaltet sich schon mehr als turbulent und Ara steht vor der schwierigsten Entscheidung ihres Lebens. Um das Leben ihres Bruders zu retten, muss sie mit dem Teufel Dravras einen Pakt eingehen, der sie an ihn bindet. Ohne viel Zeit zu haben, darüber nachzudenken, geht die den Tauschhandel ein und wird zur Dienerin von Dravras.

Doch dies ist noch lange nicht das einzige Opfer, das Ara bereit ist, für ihren Bruder einzugehen. Wenig später tritt sie einer Diebesgilde namens Concilium bei, nur damit ihr Bruder sicher ist und sie nicht auf der Straße verhungern müssen. Ihr Glück ist dabei allerdings, dass das Oberhaupt des Conciliums Ashtaad großes Interesse an ihren Begabungen hat, denn der Pakt mit Dravras gibt ihr die Möglichkeit, Magie anzuwenden. So wird sie von dem Mitglied Sabet nur noch im Kampftraining geschult und kann bald darauf mit den anderen Mitgliedern auf Diebestouren gehen. Diesen Abschnitt fand ich besonders spannend, denn ich hatte zu jeder Zeit das Gefühl, dass hinter der netten Fassade der Diebesgilde noch ein dunkles Geheimnis schlummert und Ara bald in eine Falle tappt.

Zudem hatte ich auch stellenweise das Gefühl, das der Beschützerinstinkt von Ara gegenüber ihrem Bruder manchmal ungesunde Züge angenommen hat. Dies hat zum einen damit zu tun, dass Nuel kein gewöhnliches Kind ist, sondern ein Wechselbalg und damit in der zu diesem Zeitpunkt bestehenden Gesellschaft ein Problem hat. Denn Wechselbälger werden normalerweise sofort nach der Geburt getötet. Nur wegen Ara kann Nuel weiterleben, doch der Preis dafür ist, dass ihre Eltern sie verstoßen. Dementsprechend hat Ara zum anderen als Familie nur noch Nuel. Doch gerade in der Zeit, als sie nach draußen darf und Diebestouren erledigt, schließt sie ihren Bruder weiterhin in der Diebesgilde ein, um ihn zu beschützen. Da hat mir Nuel schon etwas leidgetan, da immer nur andere für ihn Entscheidungen treffen, wenn ich auch die Gründe von Ara nachvollziehen konnte.   

Darüber hinaus hat mir auch sehr gut die Magos Akademie und das Konzept der Magie gefallen. Denn wenn ein Magier Magie wirken möchte, muss er sich erst den Segen einer Gottheit einholen. Die Gottheit gibt dann dem Magier die Kraft, die er benötigt, aber er muss sich gleichzeitig auch der Gottheit gegenüber verpflichten. Bricht man dieses Bündnis oder ruft eine andere Gottheit an, ist dies mit viel Schmerz verbunden. Also quasi wie der Teufelspakt zwischen Ara und Dravras, nur mit weniger Schmerzen.

Das Buch wartet sogar mit einem Ende auf, das ich so habe, nicht kommen sehen und mich etwas sprachlos zurückgelassen hat. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der in eine dunkle Welt voller Geheimnisse eintauchen möchte.

Kommentare

Beliebte Posts