Eine verheißungsvolle Zukunft verwandelt sich in einen Alptraum
Rezension
"Das Geheimnis der Gräfin" von Bettina Szrama
Im Buch „das Geheimnis der Gräfin“ begeben wir uns nach
Ungarn in das Jahr 1594. Susanna von Weißenburg, deren Familie hoch verschuldet
ist und in solidarischer Verbundenheit zur Báthory-Linie steht, wird von ihrem
Vater an den Hof der Gräfin Elisabeth Báthory-Nádasdy
geschickt.
Dort soll sie eine Ausbildung absolvieren und das prunkvolle Leben bei Hofe
erfahren, um dadurch auch das Band ihrer Familie zur Báthory-Linie zu stärken. Mit
ihr reisen ihre treue Zofe Katica und ihr langjähriger Jugendfreund Johannes. Alle
drei erhoffen sich nun in eine glanzvolle Zukunft blicken zu können, doch schon
bald, nachdem sie bei Hofe angekommen sind, wandelt sich ihre Hoffnung auf ein
besseres Leben in einen regelrechten Alptraum. Die Gräfin Elisabeth
Báthory-Nádasdy zeigt nach und nach ihr wahres, grausames Gesicht und lässt
ihre Unzufriedenheit und ihre krankhaften Neigungen unbeherrscht an ihrer
Dienerschaft aus. Werden Susanna, Katica und Johannes dieser tief gestörten
Seele von einer Gräfin entkommen können?
Besonders gefallen hat mir an der Art der Erzählung, dass
die Geschichte in Tagebuch-Form aus der Sicht von Susanna von Weißenburg
erzählt wird. Dadurch wirkt die Erzählung, wie ein Augenzeugenbericht aus den
Jahren, die Susanna zusammen mit der Gräfin am Hofe verbringen musste. Man wird
so immer tiefer in die geistigen Abgründe der Gräfin gezogen, deren Charakter
auf der damals (1560-1614) tatsächlich lebenden Serienmörderin „Blutgräfin“
Elisabeth Báthory beruht.
Allerdings ist diese Geschichte wahrlich nichts für schwache
Nerven! Die Darstellung der Folterszenen, die von der Gräfin ausgeführt werden,
sind bis ins kleinste Detail beschrieben und haben in mir das ein oder andere
Mal ein mulmiges Gefühl hervorgerufen. Zudem konnte ich an einigen Stellen
nicht ganz nachvollziehen, warum Susanna, obwohl sie von den Taten der Gräfin
regelrecht abgeneigt ist, dennoch eine gewisse Faszination für sie empfindet
und an ihrer Seite mehrere Jahre ausharrt.
Alles in allem kann ich das Buch, aber jedem empfehlen der
eine Antwort auf die Frage sucht, wie man sich das Leben der echten Gräfin
Elisabeth Báthory vorzustellen hat, die damals 650 Menschen grundlos das Leben
geraubt hat, aber auch jedem, der gerne schaurige Geschichten liest! 😊
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom DP Verlag zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen