Solange du dir das Unbewusste nicht bewusst machst, wird es dein Leben bestimmen..

 Rezension 

"Der Stilllebenmörder" von Lukas Hochholzer 

 

Der ehemalige Lebensmitteltechniker Igor Kowalski verbringt die meiste Zeit des Tages damit, eine Werbedauersendung über Staubsauger im Fernsehen zu schauen, um darin eine Botschaft von „denen“ zu erkennen. Eine innere Stimme treibt ihn dazu an. Selbst die Tabletten, die sein Arzt ihm verschrieben hat, können schon lange nichts mehr gegen die Macht ausrichten, die von Igor Besitz ergriffen hat. Selbst seine Frau wird immer besorgter und weiß sich keinen Rat mehr. Als sie ein weiteres Mal versucht, Igor aus seiner Lethargie zu reißen, befiehlt die Stimme Igor, seine Frau zu töten. Aber war es wirklich die Stimme, die verursacht hat, dass Igor diesem Impuls nachgegeben hat?

Der Anfang des Buches wirkte auf mich zunächst sehr verwirrend. Viele Fragen, was mich wohl in diesem Buch erwarten wird, strömten auf mich ein und der wirre Geist von Igor Kowalski konnten zunächst keine davon zufriedenstellend beantworten. Ich brauchte meine Zeit, um in das Buch zu finden, aber je näher ich des Rätsels Lösung gekommen war, klärten sich auch die Gedanken von Igor Kowalski und ich bekam nach und nach meine Antworten. Rückblickend finde ich die Vorgehensweise genial und die Auflösung habe ich auch so nicht kommen sehen.

Neben Igor Kowalski trifft man auch im Laufe des Buches auf Kommissar Steinhofer und seinen Praktikanten Mayer. Dabei erscheint Mayer zunächst genauso wirr wie Igor Kowalski. Dadurch wirkt das Buch über weite Teile sehr surreal und hat mich sehr an den „Katzenkönig-Fall“ erinnert. Allerdings wird man dahingehend ein bisschen vom Autor an der Nase herumgeführt und kann sich auf ein überraschendes Ende freuen.

Besonders gut gefallen hat mir auch, dass man nach und nach einen Einblick in die Psyche des Täters bekommt und man merkt, wie sich die nebligen Gedanken des Täters lichten und er gegen die Stimme in seinem Inneren ankämpft. Ebenso erlebt man auch eine deutliche Veränderung des Praktikanten Mayer. Am Anfang ist er noch labil und hat kein Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten. Dies ändert sich aber im Laufe des Buches und er nimmt die Lösung des Falls selbst in die Hand.

Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der sich von einem eher schwierigen Einstieg nicht abschrecken lässt und hinter das Geheimnis der Stimmen von Igor Kowalski kommen möchte.

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