Manche Märchen sind lebendige Wesen.

 Rezension 

"Perlensplitter (Die Chroniken der Drachenperle - romantisches Urbanfantasy 1)"

 von Zoe S. Rosary

 

Nach dem Tod ihrer Granni ist Sveja tief erschüttert. Sie kann es kaum glauben und schleppt sich nur mit Mühe durch ihren Alltag, der aus ihrem Wirtschaftsmanagement-Studium und einem Nebenjob in der Bar Birds besteht. Immer wieder muss sie daran denken, wie ihre Granni ihr die Geschichte von der verschollenen Prinzessin von Latura erzählt hat, wenn es ihr Mal schlecht ging. Als ihr eines Tages zwei Männer auflauern, die sie in ein fernes Reich entführen, muss sich Sveja unweigerlich fragen, ob die Geschichte ihrer Granni nicht doch einen wahren Kern hat.

Ich mochte sehr gerne das Konzept „Märchen unserer Kindheit enthalten doch einen wahren Kern“ und habe demnach Sveja gerne dabei begleitet, nach und nach herauszufinden, wer ihre Granni wirklich war. Schon von Beginn an weiß man als Leser, dass es eine weitere Welt namens Lythrien gibt, denn wir lernen zunächst Elusyan kennen, der wieder einmal ausgesandt wird, um die seit 150 Jahren bereits verschollene Prinzessin zu finden, aber wie die beiden Welten zusammenhängen, kann man sich noch nicht erklären.

Deswegen fand ich es ziemlich spannend, als Sveja endlich in diese Welt gezogen wird und dort versuchen muss zu erleben, denn diese Welt bietet einige Besonderheiten, die es in unserer Welt nicht gibt. Allen voran ist die Tatsache, dass die Bewohner dieser Welt zu jeder Zeit deine Gedanken hören können, wenn du keinen guten magischen Schutz hast. Natürlich besitzen Menschen als magielose Wesen überhaupt keinen solchen Schutz und so fällt Sveja wie ein bunter Hund auf. Gerade dieser Unterschiede herauszufinden, fand ich spannend, denn die Welt hat auf mich schon eine gewisse Faszination ausgeübt.

Gott sei Dank trifft Sveja aber schnell auf eine ihr wohlgesonnene Bewohnerin dieser Welt: Yljasi. Zwar ist sie zunächst erschrocken auf eine Menschenfrau zu treffen, aber mit der Zeit freunden die beiden sich an und Yljasi versucht Sveja so gut es geht zu helfen. Die Freundschaft der beiden fand ich sehr schön, denn obwohl sie aus unterschiedlichen Welten stammen, merken sie schnell, dass sie sich in einer ähnlichen Situation befinden. Beide sind unzufrieden in ihren jeweiligen Leben und fühlen sich verraten von den Menschen, die sie eigentlich lieben. Aus diesem Grund planen sie gemeinsam zu fliehen und werden so Reisegefährten.

Allerdings ist dies leichter geplant als umgesetzt und wir lernen auch den mysteriösen Begleiter von Svejas Granni kennen, der es alles andere als gut findet, wenn Sveja plötzlich verschwindet, denn sie ist an eine Erbschuld gebunden. Dadurch, dass man erst so spät von Svejas eigentlicher Aufgabe in dem Ganzen erfährt, fühlt sich der erste Band in der Retrospektive eher wie ein sehr langer Auftakt an, denn erst im zweiten Band wird man wohl erfahren, was es mit den „Perlensplittern“ auf sich hat. Jedoch muss dies nichts Schlechtes sein, denn so wurde sich Zeit gelassen, die Welt und ihre Bewohner detaillierter zu beschreiben und man hat jetzt eine gute Vorstellung der Welt.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der schon immer mal erfahren wollte, was passiert, wenn man herausfindet, dass die Märchen der Kindheit wirklich wahr sind.

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