Der schönste Trick des Teufels ist es, dich davon zu überzeugen, dass er nicht existiert.

 Rezension 

"Höllenjäger (Band 2)"

 von Richard Kadrey

Auch nach den Ereignissen aus dem ersten Band hält sich James „Sandman Slim“ Stark mit seinen Aufträgen als Kopfgeldjäger über Wasser. Zwar bekommt er zunächst nur Aufträge der Marke „finde diesen Vampir und töte ihn“, doch als Luzifer wieder auf der Erde weilt, wird er persönlich von ihm engagiert sein Bodyguard zu werden. Damit beginnen plötzlich wieder die Probleme für Stark. Denn nebenbei bricht so auch noch eine Zombieseuche aus, in deren Verlauf Stark gebissen wird.

Ich habe mich im Vorfeld schon sehr auf den zweiten Teil dieser verrückten Reihe gefreut, denn Sandman Slim ist einfach eine Erscheinung. Selten gerät in einem Buch in so kurzer Zeit so viel in eine Schieflage. Dadurch wirkt das Buch wie eine Achterbahnfahrt, nur dass es eben nie nach oben geht, sondern immer nur noch unten. Zwar hatte ich deswegen auch relativ schnell Mitleid mit Stark, doch manchmal ist er auch einfach selbst schuld an seinem Schicksal.

Dies hat zum einen damit zu tun, dass er alles andere als sympathisch auftritt. Seine innere Gedankenwelt und auch die Gespräche mit seinen „Freunden“ und Auftraggebern strotzt nur einer guten Portion Selbstüberschätzung und Ironie. Vor allem hat man das Gefühl, dass er nichts und niemanden ernst nimmt, sogar vor Luzifer scheint er nicht wirklich Respekt zu haben. Allerdings macht gerade dieser Charakterzug das Abenteuer mit Sandman Slim so unterhaltsam, da ständig etwas passiert. Zuerst jagt Stark Vampire, dann trifft er auf Lucifer, der plötzlich ins Filmbusiness einsteigen will und damit aus Versehen eine Zombie-Apokalypse hervorruft und zuletzt bei Stark damit eine mittlere Identitätskrise auslöst.

Denn als er von einem Zombie gebissen wird, stirbt in ihm seine menschliche Seite, obwohl er gar nicht wusste, dass in ihm auch eine unsterbliche Seite existiert. Scheinbar hatte seine Mutter ein amouröses Verhältnis mit einem Unsterblichen gehabt, sodass es für Stark auch immer wichtiger wird zu wissen, wer sein Vater eigentlich ist. 

Auf jeden Fall hatte ich auch mit diesem Band meine helle Freude, sodass ich es kaum erwarten kann, einen weiteren Band mit Sandman Slim zu lesen. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine etwas unkonventionelle Geschichte über einen Kopfgeldjäger lesen möchte, der erst noch seinen Platz in der Welt finden muss. 

 

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗

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