Wunder sind leise wie die Sterne.

 Rezension 

Where have the Stars gone"

 von Michelle C. Paige

Sagas Leben befindet sich momentan im Stillstand, denn sie hat ihren besten Freund und Seelenverwandten Ingvi durch einen tragischen Unfall verloren. Selbst die Musik, die ihr sonst Mut gemacht hat, als sie sich z.B. gegen ihre Eltern durchgesetzt hat, doch Musik zu studieren, lässt sie im Stich. Ihr einziger Ausweg scheint eine Auszeit von ihrem alten Leben zu sein und so macht sie sich auf in die Highlands von Reykjavik, um einen Weg zu finden, mit dem Verlust von Ingvi klarzukommen und findet dabei ganz wie von selbst einen weiteren Seelenverwandten.

Generell bin ich eigentlich kein Fan von tragischen Geschichten, denn sie enthalten mir meistens zu viel Drama, das in vielen Fällen eigentlich nicht sein müsste. „Where have the stars gone“ versucht sich dem Thema auf eine gänzlich andere Weise zu nähern, denn in dieser Geschichte ist das eigentliche Drama schon passiert und es geht eher darum, wie die Hinterbliebenen damit umgehen.

So entfaltet sich dieses Buch eher als eine Art Reise, auf die sich die Protagonistin Saga begibt, um Antworten auf die Fragen zu bekommen, wie es nun für sie weitergehen soll. Mit Ingvi an ihrer Seite hatte sie Träume und Pläne und auf eine bestimmte Art und Weise auch einen Platz im Leben. Durch seinen Tod weiß sie nun nicht mehr, wer sie eigentlich noch ohne Ingvi ist, denn mit ihm sind auch ihre Träume gestorben.

Mir tat Saga sehr leid, denn man kann förmlich durch die Zeilen spüren, wie sie ihren Kompass im Leben verloren hat und nun versucht alles wieder in Ordnung zu bringen. So begibt sie sich in die Highlands von Reykjavik, ein Ort den auch Ingvi sehr geliebt hat, um endlich mit der Situation friedvoll abschließen zu können. Zwar gelingt ihr das zunächst gut, da sie in den Camps aushilft und dadurch immer eine Beschäftigung hat, aber schon bald trifft sie auf Tyler.

Tyler ist ein berühmter Bandmusiker, der auch vor seinen inneren Dämonen versucht zu fliehen und sich die Einsamkeit der Highlands als Inspirationsquelle für sein neues Album ausgesucht hat. Allerdings ist dies gar nicht so einfach, als er zunächst gedacht hat, denn die Highlands sind wahrhaft kein guter Ort zum Ausspannen, denn das Gelände ist mit vielen Gefahren verbunden.

Ich fand es schön, dass sich die beiden quasi zu einer Zeit finden, in denen sie beide etwas verloren haben und dadurch gut gebrauchen können, um wieder in ihre jeweiligen Leben zurückzukehren. Wenn es auch erst seine Zeit braucht, bis die beiden sich wirklich vertrauen.

Alles in allem kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte lesen möchte, die den Verlust einer geliebten Person thematisiert und wie man lernt, damit umzugehen.

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