Nur fleißige Bienchen machen guten Honig.
Rezension
"Die Honeys" von Ryan La Sala
Als ihre Schwester Caroline unter mysteriösen Umständen stirbt, ist Mars von Trauer überwältigt. Sie ist sich sicher, dass die Aspen-Sommerakademie ihre Schwester nachhaltig verändert hat und dies letztendlich zu ihrem Tod geführt hat. Um das zu beweisen, möchte sie dieses Jahr selbst wieder an der Aspen-Sommerakademie teilnehmen, obwohl sie keine guten Erinnerungen an die Zeit dort hat. Kaum trifft sie dort ein, lernt sie eine Gruppe von Mädchen kennen, die Honeys.
Am Anfang des Buchs war ich mir noch nicht wirklich sicher, was mich erwarten wird, denn die erste Szene wirkte schon sehr grotesk auf mich. Denn statt der Verbundenheit der Zwillingsschwestern wird man Zeuge eines tödlichen Angriffs von Caroline auf ihre Schwester Mars. Automatisch denkt man direkt an etwas Übernatürliches, aber in den nachfolgenden Kapiteln spielt dieser Zwischenfall eigentlich keine Rolle mehr und wird erst zum Schluss wieder aufgenommen.
Dazwischen versucht Mars, mehr über das Leben ihrer Schwester während der Aspen-Sommerakademie herauszufinden. In diesen Kapiteln hat mich das Buch an die Serie „Pretty Little Liars“ erinnert. Denn immer wieder wird man Zeuge davon, dass die Aspen-Sommerakademie viel Aufwand betreibt, um eine „reine Weste“ zu behalten. Gleichzeitig merkt man aber auch, dass etwas in dieser Akademie ganz und gar nicht stimmt. Ich fand es spannend, herauszufinden, welche Geheimnisse unter der Fassade schlummern, wenn die Auflösung mir auch ein Stück weit zu übernatürlich war.
Darüber hinaus fand ich es aber gut, wie das Buch das Thema „genderfluid“ behandelt. Mars ist genderfluid und wird aufgrund ihres Äußeren (Bürstenschnitt und schlaksige Figur) zu den Jungs in die Bärenhütte gesteckt, weil es de facto keinen anderen Platz für so Menschen wie Mars gibt. Dadurch muss sie sich auch öfter mit Anfeindungen auseinandersetzen und sich vor allem gegen die Jungs und ihre blöden Witze behaupten. Mir tat Mars stellenweise total leid, weil sie nur mit ihrer Anwesenheit eine Reaktion provoziert, weil die anderen das, was sie ist, nicht verstehen können.
Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, wenn es auch für meinen Geschmack ein wenig zu übernatürlich war, aber ich kann es jedem empfehlen, der gerne eine gruselige Geschichte über eine Sommerakademie lesen möchte, in der es immer wieder zu Todesfällen kommt.
Vielen lieben Dank an CrossCult für das Rezensionsexemplar! 💖
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