Am Ende findet man nicht so sehr sich selbst, sondern jemanden, der einen kennt.
Rezension
"Prinzessin der tausend Diebe – Betrayed"
von Thea Hong
Als Erstgeborene des Clanoberhaupts ohne einen Funken Mana wird Sora zusammen mit ihrer Mutter vom Clan verstoßen und sie leben fortan auf einer kleinen Insel namens Jeju. Dort betreiben sie das Café „Sorikkun“, das allerdings mehr schlecht als recht läuft, da ihre Mutter keine Werbung dafür machen will, sondern der festen Überzeugung ist, dass sie schon von den Menschen gefunden werden, die sie finden sollen. So ziehen die Jahre ins Land, bis Sora einen Brief von ihrem Vater erhält, der eine Feier zu Ehren ihrer Volljährigkeit veranstalten möchte. Alles in ihr sträubt sich gegen diese Einladung, doch es ist auch die einzige Möglichkeit, ihrer gesundheitlich angeschlagenen Mutter zu helfen, und so macht sie sich auf nach Busan.
Nachdem ich schon einige Bücher mit japanischem Setting gelesen habe, fand ich es interessant, davon abzuweichen und mal ein Fantasybuch mit koreanischem Setting zu lesen. Denn über die koreanische Kultur weiß ich fast nichts, außer wenn sie in Büchern wie „Die acht Leben der Frau Mook“ thematisiert worden ist. So haben mich zwar koreanische Begriffe wie „Aigoo“ oder „Eomeoni“ am Anfang etwas verwirrt, aber alle Begriffe, die während der Geschichte verwendet werden, findet man auch im hinteren Buchteil, „dem Glossar“, wieder. Dies hat mir einiges erleichtert und ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte konzentrieren.
So begleiten wir Sora mehr oder weniger dabei, wie sie auf der Suche nach ihrer Identität ist und nach und nach versucht, mehr über den Hong-Clan herauszufinden. Dabei wird es an vielen Stellen sehr emotional, denn sie muss die Erfahrung machen, dass viele Dinge, die sie über ihren Vater und den Clan gedacht hat, nicht stimmen.
Dabei steht ihr Ran zur Seite, ein Tigergott, der auch eine gemeinsame Vergangenheit mit ihrer Familie teilt. Anfangs ist sich Sora jedoch alles andere als sicher, ob der Tigergott es auch wirklich ehrlich mit ihr meint oder nur seine verspätete Rache an ihrem Clan nachholt. Doch nach einer Zeit raufen sie sich zusammen und auch wenn ich die Liebesgeschichte zwischen den beiden nicht gänzlich fühlen konnte, fand ich es trotzdem schön, dass Ran einen Gefährten an ihrer Seite hat.
Denn um Nachfolgerin des Clanoberhaupts zu werden, muss sie Höllenprüfungen bestehen, die alles andere als angenehm sind. Oftmals entscheiden nur Nuancen darüber, ob sie eine gute Entscheidung getroffen hat, die zeigen, dass sie sich für eine Ernennung zum Clanoberhaupt eignet. Ich fand es sehr spannend, Sora bei ihren Höllenprüfungen zu begleiten und auch die verschiedenen Höllenfürsten kennenzulernen.
Alles in allem hat mir der erste Band gut gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der ein Romantasybuch mit koreanischem Setting sucht.
Vielen lieben Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar! 💖


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