Das Leben eines Türstehers ist wahrlich nicht langweilig

Rezension

"Tödlicher Coup-Ein Joe Brody Thriller" von David Gordon


Joe Brody, ehemaliger Elitesoldat einer Black Ops Spezialeinheit, der wegen Opiummissbrauch entlassen wurde, fristet seine Tage nun als Türsteher im Strip-Club „Rendevous“. Allerdings hat sein Arbeitgeber Gio Caprisi weit aus mehr Aufträge für Joe, als nur Problemfälle aus dem Stripclub zu entfernen. Joe ist auch der Sheriff der New Yorker Unterwelt und hat bei seinem letzten Auftrag verhindert, dass Terroristen einen tödlichen Virus in New York freisetzen konnten und damit Millionen von Menschen umgebracht hätten. Kaum hat er diesen Auftrag zu Ende gebracht, wartet schon der nächste große Coup auf ihn. Joe soll Diamanten im Wert von 4 Millionen Dollar stehlen, um damit eine Gruppe Drogendealer aus der Reserve zu locken und ihre Geschäfte zu vereiteln, die dazu dienen die Terror-Organisation Al-Qaida zu finanzieren.

Mir hat das Buch gut gefallen, da die Action und damit auch die Spannung in allen Kapiteln stets oben gehalten wurde und die einzelnen Seiten nur so dahingeflogen sind. Das Buch liest sich, wie eine gedruckte Episode von „Haus des Geldes“, ohne jedoch und damit schließt sich mein größter Kritikpunkt direkt an, die dort vorhandene Tiefe der Charaktere zu erreichen. Man lernt im Laufe des Buches verschiedene Charaktere kennen, die Joe auf seiner Mission begleiten, wie z.B. seine Partnerin Yelena Noylaskya, das IT-Genie Juno oder auch der Fahrer Cash. Allerdings bleiben sie während der Geschichte zu blass und man baut keine wirkliche Bindung zu ihnen auf. Dies könnte aber auch daran liegen, dass ich nie den ersten Band „Blutige Rache“ gelesen habe. Vielleicht ist nach dem Lesen des ersten Bandes auch die Bindung zu den Charakteren stärker.

Eine Sache, die mir auch gut gefallen hat, ist der schwarze Humor der Unterwelt von New York. Wenn Joe vor einem Auftrag seine Truppe fragt: „Wie komme ich eigentlich nach Hause, wenn ihr tot seid?“, muss man unweigerlich schmunzeln. Man merkt direkt die rauen Umgangsformen und die fehlende Empathie dieser Welt. Die einzelnen Charaktere nehmen auch kein Blatt vor den Mund und fluchen fröhlich umher.

Ein Zitat aus dem Buch, das mir besonders gefallen hat, ist dieses: „Wenn man keine Versicherung hatte, kein Grundstück oder Portfolio besaß, wenn man keine Stimme in der Politik hatte und wenn man im Fernsehen oder den Medien nicht seine eigene Realität reflektiert sah, dann verstand man, sei es irgendwann ganz plötzlich oder von Geburt an, dass das soziale Auffangnetz von Schutz und Unterstützung, das die Gesellschaft bot, nicht für einen selbst gespannt wurde.“ Dieses Zitat hat mich sehr zum Nachdenken angeregt und war eine schöne Abwechslung zur sonstigen Action.

Demnach kann ich jedem das Buch empfehlen, der gerne actionreiche Bücher liest mit einer Brise schwarzem Humor und einer kostenlosen Reise in die Unterwelt von New York!

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