Im Leben ist nur selten etwas schwarz und weiß

 Rezension 

"Die Finsternis der Engel" von Edgar Leidner

 

Seit Jahrtausenden existiert ein Pakt zwischen den „Gerechten“ und den „Ausgestoßenen“ Engeln. Dadurch ist es den Ausgestoßenen erlaubt, sich in der Menschenwelt aufzuhalten. Als dies jedoch Casteran, dem Anführer der Ausgestoßenen, nicht mehr ausreicht, bereitet er alles vor, ein uraltes Ritual durchführen zu können, um den Weltuntergang herbeizuführen. Um sich der Aufmerksamkeit der Wächterengel sicher zu sein, bringt er zunächst willenlos Menschen um und verstößt damit gegen den Pakt. Schon bald machen sich Yzel und eine Gruppe von Engeln auf, um den Weltuntergang zu verhindern und Casteran aufzuhalten, aber Casteran scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Ich fand den Anfang des Buches sehr spannend. Schon zu Beginn wird man mit einigen mysteriösen Vorkommnissen konfrontiert, die zunächst so erscheinen, als hätte sie nichts miteinander zu tun: Wer ist dieser geheimnisvolle Mann? Warum flieht das Mädchen vor ihm? Was hat es mit diesem Ritual auf sich? Im Rückblick kann ich sagen, dass diese Fragen befriedigend im späteren Verlauf erklärt werden und einige Überraschungen bereithalten.

Zudem fand ich es interessant, die Welt der Engel kennenzulernen. Der Autor lässt sich die Zeit, eine neue Interpretation des Himmels Realität werden zu lassen, fernab von den üblichen Klischees. So besteht der Himmel eher aus mehreren unterschiedlichen Räumen und Welten, je nachdem, wie der Engel sich seine bevorzugte Wohngegend vorstellt. Zudem erfährt man auch mehr über das Ritual, wie man ein Engel werden kann.

Eine Sache, die ich auch sehr gut fand, waren die Diskussionspunkte, die während dem Lesen aufkamen. Während der Geschichte passiert es immer häufiger, dass die „Gerechten“ Entscheidungen treffen müssen, die überhaupt nicht zu dem Image eines „reinen Engels“ passen. Immer häufiger verschwimmt schwarz mit weiß und man fragt sich unweigerlich: Wer sind noch mal die „Guten“?

Zum Schluss habe ich nur eine kleine Warnung für Menschen, die wie ich eine kleine Schwäche haben, sich Namen zu merken. Innerhalb des Buches muss man sich nicht nur die Engelsnamen merken, sondern auch die Menschennamen der Engel. Das hat mich am Anfang etwas verwirrt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran 😄

Demnach kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte über Engel sucht, die fernab jeden Klischees, um den Fortbestand der Menschheit kämpfen! 😊

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