Ein Pakt mit dem Teufel sollte man sich immer zweimal überlegen

 Rezension 

"Dämonensiegel (Band 2 der Feywind-Saga)" von Peter Hohmann

 

Nach der finalen Schlacht aus Band 1, in der es Feywind und seinen Freunden gelungen ist, die Inquisition zu zerschlagen, bleibt Feywind geschwächt zurück. Nur knapp dem Tode entronnen, hat ihn die Magie verlassen. Zudem lastet der Pakt mit dem Dämonenfürst R’aal Sardash schwer auf ihm. Um sich von diesem Pakt zu lösen, reist er mit Nalda und Shnurk nach Jalnaptra, das mittlerweile durch den Angriff der Inquisition vollkommen zerstört ist. Er erhofft sich in den Ruinen Antworten zu finden und vor allem Hinweise darauf, wie es Naldas Mutter Yasani geschafft hat, einen Dämon zu beschwören. Während Feywind nach Antworten sucht, kündigt sich im Westreich ein Bürgerkrieg mit dem Ostreich an. Mangdalan, der neue Reichsverweser des Westreichs, könnte deswegen dringend die Hilfe von Feywind gebrauchen. Wird Feywind es schaffen, seinen Pakt zu lösen und gleichzeitig seinem alten Freund zu helfen?

Nach dem packenden Ende von Band 1 konnte ich es kaum erwarten, den 2. Band zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Feywind weitergehen wird. Meine drängendste Frage nach dem Ende von Band 1 war gewesen, wie es mit dem Dämonensiegel auf Feywinds Arm weitergehen wird. Als Band 2 direkt mit der Suche nach Antworten bezüglich dieses Siegels begonnen hat, war ich schon richtig begeistert. Gerade diese Suche nach Antworten empfand ich als sehr spannend. Ich konnte mit Feywind mitfiebern und gleichzeitig lernt man eine interessante und andersartige Welt kennen: die Dämonenwelt. Ich konnte mich sehr gut auf diese Welt einlassen und wurde innerhalb kürzester Zeit in die Handlung hineingesogen.

Während der Abenteuer, die Feywind und seine Freunde erleben, dürfen natürlich nicht die liebevollen Streitereien untereinander fehlen. Ständig muss sich Shnurk Kommentare bezüglich seiner Wohlstandspfunde anhören oder Feywind wird im Eifer des Gefechts als Lüstling bezeichnet, weil er Nalda unabsichtlich an einer sehr delikaten Stelle berührt hat. Gerade diese Neckereien lockern das Geschehen auf und machen die Abenteuer weniger düster. Denn abseits dieser Neckereien fällt Feywind immer wieder emotional in sich zusammen. Er leidet tagtäglich unter dem Verlust seiner ersten Liebe Valena und unter dem Umstand, dass er seine Magie verloren hat. Er gibt sich immer öfters düsteren Gedanken hin und hat fast nichts mehr mit dem Jungen aus Band 1 gemein. Feywind ist ein Stück weit erwachsener geworden und von den Ereignissen aus Band 1 gezeichnet. Aber gerade diese Wandlung wurde sehr gut dargestellt und war für mich nachvollziehbar.

Ebenso wurde die Geschichte auch ein Stück weit erwachsener. Haben im ersten Band noch die Abenteuer eines jungen Absolventen der Magiergilde im Vordergrund gestanden, spielen im zweiten Band eher politische Ränkespiele die Hauptrolle. Taktiken des Feindes werden analysiert, innenpolitische Probleme angesprochen und Feindschaften der Vergangenheit neu belebt. Dabei treffen mit Brenden, der Herrscher des Ostreichs und Mangdalan, der Reichsverweser des Westreichs, zwei interessante Kontrahenten aufeinander und es ist zunächst nicht absehbar, wer gegenüber dem anderen einen Vorteil hat. Da ich gerne über solche politischen Ränkespiele lese, fand ich es unfassbar spannend herauszufinden, wer die Oberhand erhalten wird.

Zudem habe ich in diesem Buch auch mein Herz an einen sehr interessanten Charakter verloren: Valdor Parimar. Er ist ein mächtiger Magier, der auf Seiten des Ostreiches agiert und ein Berater von Brenden ist. Eigentlich sollte ihn das schon sehr unsympathisch machen, aber weit gefehlt! Ich habe selten so einen verklemmten und pingeligen Charakter erlebt. Er hasst Menschen und gruselt sich vor nackten, ungewaschenen Körpern, die meist von Ungeziefer und Fußpilz befallen sind und sich eh nur für Essen und Fortpflanzung interessieren. Seine inneren Konflikte mit der Welt sind so unfassbar lustig, dass ich des Öfteren schmunzeln musste. Allein wegen ihm lohnt es sich schon Feywind 2 zu lesen!

Demnach kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, der eine phantasiereiche Geschichte rund um Dämonenbeschwörung und politische Ränkespiele sucht und dazu noch einen kauzigen und pingeligen Antagonisten erhält.

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