Drachen steigen am höchsten gegen den Wind - nicht mit ihm!

 Rezension

"Drachenkönigin" von Charlotte Charonne

 

Als Jade ihren Großvater eines Tages im Ostasiatischen Institut besucht, fällt sie aufgrund der Neuigkeiten, die er für sie bereithält, fast vom Stuhl. Jade soll auserkoren sein, die Nachkommen der Drachenkönige Long Wang zu retten. Dafür muss sie nach China reisen mit zwei weiblichen Dracheneiern, um dort jemanden zu finden, der ihr Gegenstück bildet und zwei männliche Dracheneier hat. Trotz ihres anfänglichen Protests reist sie nach China und muss feststellen, dass gefährliche Menschen hinter den Dracheneiern her sind.

Nachdem ich den Klappentext gelesen und Schlagwörter entdeckt habe wie „Expedition nach China“, „die letzten Drachen“, Strudel aus dunklen Machenschaften“, „Kung-Fu“, musste ich das Buch unbedingt lesen. Ich liebe die chinesische Kultur und lese dementsprechend sehr gerne Geschichten, die sich davon inspirieren lassen.

Aus diesem Grund haben mir auch die vielen kleinen Anspielungen auf die chinesische Kultur, die während der Handlung immer mal wieder eingestreut sind, sehr gefallen. Zudem merkt man dem Buch auch an, dass es von jemandem geschrieben worden ist, der für die chinesische Kultur brennt, denn auch der Sprachstil des gesamten Buchs hat mich an die bildhafte chinesische Sprache erinnert, obwohl es in Deutsch verfasst wurde.

Für jemanden, der noch nie mit der chinesischen Sprache zu tun gehabt habt, wird wahrscheinlich Formulierungen wie „das genetische Make-up, das sie von ihrer Mutter geerbt hatte, hatte sie von Kindesbeinen an als ein Hashtag empfunden, das sie als minderwertig markierte" zunächst als komisch empfinden, allerdings lebt die chinesische Sprache von diesen sprachlichen Bildern und Gleichnissen. Ich fand dieses Detail sehr schön umgesetzt und so kommen auch Menschen, die schon tiefer mit der chinesischen Kultur verwoben sind, auf ihre Kosten.

Darüber hinaus fand ich auch die Protagonistin des Buchs Jade richtig toll. Sie wird vor vollendete Tatsachen gestellt und ganz allein in ein Land entsendet, dass ihr, obwohl sie die Sprache spricht, doch fremd ist. Statt aufzugeben, geht sie mutig ihren Weg und denkt auch nicht daran, sich bei anderen Hilfe zu suchen. Dies mag zuweilen etwas anstrengend sein, wenn Jade jede Hilfe abblockt, obwohl die Menschen ihr nur helfen wollen, allerdings hat sie es auch jahrelang nicht anders gekannt. Wie gut, dass sie mit Tian und Liam die Möglichkeit erhält, an ihrem Vertrauen in andere Menschen zu arbeiten.

Dieses Vertrauen ist auch von daher wichtig, da Jade von einigen üblen Menschen verfolgt wird, die ebenfalls ein Interesse an den Dracheneiern haben. Ihre Brutalität hat mich etwas geschockt, denn sie schrecken nicht davor zurück, andere Menschen zu ermorden, wenn sie das ihrem Ziel näherbringen könnte. So muss Jade ständig auf der Hut sein, nicht diesen Menschen aus Versehen in die Arme zu laufen.

Bis zum Schluss bleibt es spannend, ob Jade es schafft, die Dracheneier an ihren Bestimmungsort zu bringen und deswegen kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der ein spannendes Abenteuer einer jungen Frau lesen möchte, die trotz aller Hürden mutig ihren Weg geht.

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