Es herrscht Ruhe vor dem Sturm, vor der Entscheidungsschlacht.
Rezension
"Der Knochensplitterpalast: Der Kaiser" (Band 2)
von Andrea Stewart
Nachdem Lin es im letzten Band geschafft hat ihren Vater zu töten und sich selbst zur Kaiserin zu ernennen, steht sie nun vor dem Problem, wie es mit dem Reich weitergehen soll. Da ihr Vater als Tyrann bei seinen Untertanen galt, legte er auch keinen Wert darauf, Bündnisse zu schließen, sodass Lin erst einmal Vertrauen bei ihren Untertanen aufbauen muss, damit sie sie im bevorstehenden Konflikt auch unterstützen. Denn im Nordosten des Phönixreiches sammelt sich schon eine Rebellenarmee von Knochensplitter-Konstrukten, die den Thron mit Gewalt erobern wollen.
Während der erste Band noch sehr actionreich daherkam, ist dieser zweite Band eher geruhsamer. Dies hat zum einen damit zu tun, dass Lin zwischen den unterschiedlichen Inseln ihres Phönixreiches auf politischer Mission unterwegs ist, um Verbündete zu finden und zum anderen, weil alles darauf hindeutet, dass es im abschließenden dritten Band zu einer gewaltigen Schlacht zwischen Lin und der Knochensplitter-Kontstrukten-Armee kommen wird. So ein „Ruhe vor dem Sturm“-Band ist beileibe nichts Schlechtes, denn so lernt man auch die umliegenden Inseln des Phönixreiches kennen und bekommt ein besseres Verständnis dafür, welche Auswirkungen die Taten von Lins Vater auf die dort lebenden Menschen hatte.
So führt ihr Weg nach Nephilanu, Gaeluns, Hualinor und Riya. Dabei bekommt sie alle möglichen Reaktionen zu spüren von offener Ablehnung, Feindseligkeit bis hin zur gleichgültigen Ignoranz. Denn die Menschen konnten während der Herrschaft von Lins Vater auch sehr gut ohne die Kaiserinsel leben, sodass sie nun alles andere als erfreut sind, nun ein Bündnis mit der Kaiserinsel angeboten zu bekommen. Doch Lin lässt sich so leicht nicht abschütteln und versucht immer wieder diplomatisch Mittel und Wege zu finden. Ich fand Lin in diesen Kapiteln sehr stark, da ich schon gemerkt habe, dass sie hier und da noch gewisse Unsicherheiten hat, doch im Gespräch mit den Dorfältesten und Anführern ist davon nicht mehr viel zu sehen und sie blüht regelrecht darin auf sich Strategien zu überlegen.
Als Unterstützung begleitet sie Jovis, der nach dem Ende des ersten Bands zum Hauptmann der Garde von ihr ernannt wurde. Allerdings verfolgt Jovis noch gänzlich andere Interessen als nur das Wohlergehen des Reiches im Blick zu haben. Als Spion der Ioph Carn muss er immer wieder Aufträge erfüllen und seine Kontaktmänner mit brisanten Informationen bei Laune halten, da er ansonsten Probleme bekommt. So ist er gezwungen ständig zwischen seiner Loyalität gegenüber Lin und der Ioph Carn zu entscheiden und kommt damit öfters in eine Zwickmühle.
Darüber hinaus erfährt man auch mehr über die tierischen Begleiter von Lin und Jorvis, die ihnen nicht mehr von der Seite weichen. Mittlerweile können Thrana und Mephi auch sprechen und entwickeln ihren eigenen Charakter fast so, als seien sie in Pubertät. Sehr zum Leidwesen von Lin und Jovis, die mit ihren Aktionen klarkommen müssen. Mithilfe eines Tagesbuchs erfahren sie auch mehr über das Volk der Alanga, die ebensolche tierischen Begleiter an ihrer Seite hatten und es deutet alles darauf hin, dass sie wahrscheinlich auch zu diesem Volk gehören.
Natürlich wird die Antwort auf diese Frage noch nicht gänzlich gegeben, sodass ich mich sehr darauf freue, die Antwort im nächsten und letzten Band herauszufinden. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der wissen möchte, wie sich Lin als Kaiserin macht und ob sie es schafft, das Reich zu einen, bevor es zu spät ist.
Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗
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