Die wichtigste Art von Freiheit ist zu sein wer du wirklich bist.

 Rezension 

"African Samurai" 

von Craig Shreve 

Yasuke wird seit seiner Kindheit als Sklave von einem Herrn zum nächsten weitergereicht, bis er auf den berühmten Kriegsherrn Oda Nobunaga trifft. Er hat direkt Gefallen an dem hochgewachsenen Krieger und nimmt ihn als Samurai in sein Gefolge auf. Zum ersten Mal erlebt er so etwas wie ein freundschaftliches Verhältnis auf Augenhöhe, doch nicht alle sind von „Nobunagas Afrikaner“ begeistert und lassen ihn spüren, dass er nie einer von ihnen sein kann.

Nachdem ich das Buch „Shogun“ von James Clavell gelesen habe und gesehen habe, dass Droemer Knaur ein weiteres Buch aus dieser Zeit herausbringt, musste ich das Buch einfach lesen. Mit den Kenntnissen aus „Shogun“ fiel es mir auch nicht schwer, die historischen Fakten einzuordnen, da ich aus diesem Buch schon wusste, dass die Portugiesen die Magellanstraße entdeckt haben und diese Seestraße nun dazu benutzen Japan auszukundschaften.

In „African Samurai“ ist es nun auch so, dass Yasuke (oder auch Isaak, wie die portugiesischen Priester ihn nennen) ähnlich wie der Protagonist aus „Shogun“ mit einem portugiesischen Segelschiff in den Hafen von Kinchotsu einfährt und fortan als Leibwächter eines italienischen Priesters fungiert. Dabei liegt der Fokus der Geschichte mehr darauf, wie Yasuke eigentlich in das Besitzverhältnis des italienischen Priesters gekommen ist und, wo Yasuke eigentlich ursprünglich herkommt.

Dadurch wird die Geschichte in zwei Ebenen aufgeteilt. Einmal aus der Sicht von Yasuke, wie er von seiner Kindheit erzählt und einmal aus seiner Sicht, was er gerade im Gefolge von Oda Nobunaga erlebt. Die unterschiedlichen Zeitebenen wechseln sich immer kapitelweise ab, was ich sehr gelungen fand, denn so wird die Geschichte zu keiner Zeit langweilig.

Ganz im Gegenteil, ich war von der Brutalität Yasuke gegenüber geschockt. Zeit seines Lebens wird er nur auf sein Äußeres reduziert und obwohl er ein guter Söldner und Leibwächter ist, aufgrund seiner jahrelangen Kampferfahrung, erfährt er keine Anerkennung. Er ist überall der Außenseiter und die Menschen lassen es ihn spüren. Dabei ist er ein ziemlich kluger Mann und lernt Portugiesisch und Japanisch quasi nebenbei und nimmt auch die Feinheiten innerhalb der Gespräche zwischen Nobunaga und seinem Gefolge wahr. Trotzdem bleibt er ein Spielball der Mächtigen und nur Nobunaga erkennt seinen wahren Wert.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über einen Sklaven lesen möchte, der erst am Ende der Welt einen Verbündeten findet, der sein Potenzial erkennt. 

 

Vielen lieben Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar! 💗

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