Der Moment der Befreiung ist der Moment der Wahrheit.

 Rezension 

"Die Frau hinter der Bühne" 

von Elaine Garvey 

Der größte Traum der 21-jährigen Mairéad Sweeney ist es, Theaterregisseurin zu werden. So bewirbt sie sich auf eine Stelle als Assistentin der Kostümbildnerin an einem Theater im quirligen West End in London und verlässt dafür ihr kleines irisches Dorf. Mit der Hoffnung, sich beweisen zu können und so ihrem Traum näher zu kommen, beginnt sie ihre Arbeit im Theater, doch muss bald feststellen, dass auch hier einige wenige Männer die Macht haben und es keinen Platz für Leute gibt, die nicht nach ihrer Pfeife tanzen.

Mich hat das Buch direkt angesprochen, weil zum einen die Theaterwelt im Fokus steht, die ich sehr interessant finde, weil ich selbst Theater spiele, und zum anderen, weil es um eine junge Frau geht, die ihr Heimatdorf verlässt, um ihren Traum zu leben. Von der ersten Sekunde an konnte ich gut mit Mairéad connecten, weil ich wissen wollte, ob sie es schaffen kann, sich in dieser Welt zu beweisen.

Denn einer ihrer ersten Aufträge ist es, das Kostüm von einem gewissen Scott Gilbourne fertigzustellen, aber sie fühlt sich in seiner Nähe nicht wohl, weil sie genau weiß, welche Art Mann er ist. Doch ihre Chefin hat wenig Verständnis dafür und übersieht auch großzügig, dass er andere Frauen belästigt und gewisse Star-Allüren hat. Ich fand das Verhalten der Chefin stellenweise schwer zu ertragen, weil genau dieses Wegschauen und Akzeptieren das größte Problem ist, warum solche Männer mit ihrem Verhalten durchkommen.

Doch glücklicherweise lässt sich Mairéad davon nicht unterkriegen und rebelliert dagegen. Wie die ganze Sache für sie ausgeht, würde zu viel spoilern, aber ich fand es stark, dass sie sich trotz ihrer Empfindung, ein Außenseiter zu sein, die Kraft findet, bei einem so wichtigen Thema Stärke zu zeigen. Denn auch in ihrer Familie bekommt sie nur wenig Rückhalt für ihre Idee, Theaterregisseurin zu werden.

Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen und ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine kurze, aber intensive Geschichte über eine junge Frau lesen möchte, die eine Sehnsucht nach Zugehörigkeit hat und trotzdem die Kraft hat, sich zu befreien.

Vielen lieben Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar! 💖 

 

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