Eine gute Ehe ist die Verbindung von zwei Menschen, die verzeihen können.
Rezension
"The Surviving Sky"
von Kritika H. Rao
Ahilya ist von Beruf Archäologin in einer Himmelsstadt, die nur von Architekten abhängig ist. Dementsprechend wertvoll sind auch diese Architekten im Gegensatz zu Ahilya für den Fortbestand der Menschheit. Aus diesem Grund ist sie ständigen Anfeindungen ausgesetzt, obwohl sie sogar seit 10 Jahren mit einem führenden Architekten verheiratet ist. Doch auch diese Ehe steht unter keinem guten Stern. Als jedoch eine Expedition ein tragisches Ende nimmt und ihre Karrieren gefährdet, müssen Ahilya und Iravan zusammenarbeiten, um sich selbst und auch die Menschheit zu retten.
Eine dystopische Zukunft, in der die letzten Überlebenden der Menschheit hoch über einem Dschungelplaneten in fliegenden Städten leben, die von den Architekten mit Technologie und arkaner Magie zusammengehalten werden, fand ich als Ausgangspunkt einer Geschichte ziemlich spannend. Nicht erwartet hätte ich von diesem Buch, dass die Eheprobleme zwischen Ahilya und Iravan einen solchen Fokus in der Geschichte einnehmen. Diesen Umstand fand ich aber nach einer Weile alles andere als schlimm, weil dieser Konflikt eigentlich beispielhaft zeigt, was in dieser hoch technologisierten Gesellschaft falsch läuft.
Statt sich mutig nach einer Lösung umzuschauen, wie ein Leben auf dem Erdboden wieder für die Menschheit möglich ist, werden alle Ressourcen in die Architekten gesteckt. Sie werden als Götter verehrt, da sie es möglich machen, dass die Menschheit weiter existieren kann. Doch die Menschen können nicht ewig in der Luft existieren, was auch Ahilya bemerkt, weswegen sie Iravan und die anderen dazu drängt, eine Expedition auf die Erde zu machen, obwohl sie immer wieder auf Widerstand stößt.
Ich fand es mutig von Ahilya, sich nicht dieser Gesellschaft unterzuordnen, die sie eh als nutzlos abstempelt, sondern rebellisch ihren eigenen Weg zu gehen. Auch gegenüber ihrem Mann. Dabei fand ich es vor allem interessant, so nach und nach die dystopischen Zustände dieser Welt kennenzulernen. Denn die Natur hat kein Problem mit Erdstürmen, und so ist ein regelrechter Dschungelplanet entstanden. Zudem können die Architekten mit ihrer Macht die Pflanzen kontrollieren, was ihnen eigentlich auf dem Planeten einen Vorteil verschaffen sollte, um ihn wieder bewohnbar zu machen.
Darüber hinaus hat das Buch nicht wirklich sympathische Charaktere zu bieten, was es manchmal schwer für mich gemacht hat, dieser Menschheit die Daumen zu drücken. Außer Ahilya sind alle mehr oder weniger in ihrem Irrglauben gefangen und unterdrücken Menschen, die keine Architekten sind.
Nichtsdestotrotz kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine dystopische Geschichte über ein Ehepaar lesen möchte, das zwischen die Fronten eines Konflikts der verbliebenen Menschheit gerät, die in Himmelsstädten leben und ums Überleben kämpfen.
Vielen Dank an CrossCult für das Rezensionsexemplar! 💖
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