Es gibt keine größeren Abenteuer als die, die in uns selbst beginnen.

 Rezension 

"Die kleine Nymphe" 

von Ann-Kathrin Wasle

Die kleine Nymphe lebt, seit sie denken kann, an einem Weiher im Wald. Zwar sehnt sie sich schon danach, zu wissen, wohin ihr Gewässer fließt, aber es ist nun mal ihr Weiher und sie fühlt sich ihm gegenüber verantwortlich. Eines Tages jedoch wird ihrer Freundin, der alten Weide, von einem Waldschrat ihr letzter lebender Ast ausgerissen. Tieftraurig bittet die alte Weide die kleine Nymphe um einen letzten Wunsch: Sie soll ihren Ast ans große Meer bringen.

Normalerweise lese ich keine Kinderbücher mehr, weil ich mich den Geschichten ein wenig entwachsen fühle. Zudem habe ich auch keine Kinder in meiner Umgebung, weswegen ich öfters Kinderbücher lesen würde. Trotzdem wollte ich dem Buch von Ann-Kathrin Wasle eine Chance geben, da ich die Autorin bereits kenne und einen historischen Roman von ihr gelesen habe, den ich sehr gut fand.

Generell muss ich sagen, dass die Geschichte mir sehr düster vorgekommen ist. Da ich keine Kinderbücher lese, habe ich keine Vergleichswerte, aber ich hatte leichte „Gebrüder-Grimm-Vibes“. Denn direkt zu Beginn wird eine alte Weide um ihren letzten lebenden Ast gebracht und die kleine Nymphe begibt sich daraufhin auf eine lange Reise, um den letzten Wunsch der Weide zu erfüllen. Auf dieser Reise wird sie von einem Fledermausser begleitet, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Allerdings kam mir diese Wanderung der kleinen Nymphe sehr melancholisch vor.

Sie gerät immer wieder in vertrackte Situationen, aus denen sie sich befreien muss. Sei es eine gruselige Höhle, eine Stadt voller Menschen oder ein Wald mit bösen Wölfen. Zwar gehen alle Situationen immer gut aus, aber trotzdem fand ich sie teilweise sehr düster.

Die Geschichte wird immer wieder von tollen Illustrationen von Vanessa Hahn untermauert und am Ende des Buchs gibt es sogar die Möglichkeit, einige Bilder als Ausmalbilder zu verwenden. Das habe ich so auch noch in keinem Buch gesehen und fand ich eine schöne Idee.

Alles in allem hat mir meine Reise in die Welt der Kinderbücher gut gefallen und ich kann jedem diese Geschichte empfehlen, der eine Geschichte über eine kleine Nymphe lesen möchte, die ihr bislang größtes Abenteuer erlebt.