Sei guten Mutes, mein gesegneter Gefährte. Ich bin Dionysos, der brüllende Gott des Weines. Und dieser Tag wird gut für dich und die Deinen.

 Rezension 

"Das Lied des Dionysos" 

von Natasha Pulley 

Phaidros wird in die Furien, die vorderste Legion des thebanischen Heers, hineingeboren und kämpft fortan unter dem Kommandanten Helios für Theben. Wer seine Eltern sind, weiß er nicht, aber für einen thebanischen Krieger spielt das auch keine Rolle. Zumindest hat ihm das Helios gesagt. Als das Heer nach Jahren die Erlaubnis bekommt, wieder nach Theben zurückkehren zu können, sieht Phaidros zum ersten Mal diese Stadt, für die er Tag für Tag sein Leben eingesetzt hat. Dabei begegnet er einem Baby mit leuchtend blauen Augen und ist sofort fasziniert von ihm, ohne zu wissen, wer dieses Baby ist. Erst in den darauffolgenden Jahren erfährt er, wem er sein Herz geschenkt hat.

Als ich erfahren habe, dass eine weitere Übersetzung von Natasha Pulleys Büchern bei der HobbitPresse erscheint, war ich direkt begeistert, denn ich liebe die Bücher von Natasha Pulley. Ich mag ihren Schreibstil und auch ihren Humor.

Diesem Humor begegnet man auch direkt auf den ersten Seiten, wenn ein junger Phaidros erzählt, wie er das Licht der Welt erblickt hat und die ersten Jahre unter Helios' Kommando gedient hat. Auch später sind die Erzählungen und Ansichten von Phaidros urkomisch, wenn er z. B. auf einen ägyptischen Abgesandten trifft, der einen Sprachfehler konstruiert, weil alle Ägypter meinen, dass sie etwas Besseres sind, und Phaidros sich regelrecht zusammenreißen muss, um den Ägypter nicht anzuschreien. Aufgrund dieser erfrischend ehrlichen Art war mir Phaidros von Anfang an sympathisch, denn er spielt niemandem etwas vor.

Damit hebt er sich von allen anderen Charakteren in diesem Buch ab, denn jeder verfolgt seine eigene Agenda, wie z. B. die Königin von Theben, die ihre Macht erweitern will, oder auch der Hexer Dionysos, der mit kryptischen Botschaften die Menschen um sich schart und auch zeitweilig in den Wahnsinn treibt. Allerdings reden sie nicht offen darüber, sondern Phaidros muss sich seinen Weg durch die politischen Ränkespiele bahnen und so manche Schlangengrube überwinden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Geschichte ist auch, dass Phaidros immer wieder einer Person mit leuchtend blauen Augen begegnet. Oftmals denkt er, dass es sich um die gleiche Person handeln muss, aber er ist sich nie sicher, da die Begegnungen nur von kurzer Dauer sind. Erst am Ende des Buchs erfährt man, was es damit auf sich hat. Mir hat die Auflösung gut gefallen, da dadurch ein spannender Handlungsbogen abgeschlossen wird.

Auf jeden Fall hat mir auch dieses Buch von Natasha Pulley wieder gut gefallen und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der auf eine Reise nach Theben gehen und dabei einen urkomischen thebanischen Krieger kennenlernen möchte.

Vielen lieben Dank an die HobbitPresse für das Rezensionsexemplar! 💖 

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