Lass niemals den Schmerz aus der Vergangenheit deine Gegenwart bestrafen und deine Zukunft lähmen

 Rezension 

"Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers" von Nadine Matheson

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Nachdem in Südost-London überall verstreut menschliche Körperteile gefunden werden, wird Anjelica Henley, Detective Inspector bei der SCU (Londoner Serial Crimes Unit) zur Watergate Street geschickt, um das Verbrechen aufzuklären. Ihr zur Seite stehen soll der neue Azubi Salim Ramouter, worüber sie nicht gerade erfreut ist. Dementsprechend unterkühlt gestaltet sich anfangs ihre Zusammenarbeit. Als jedoch immer mehr Beweise auftauchen, die die Morde in Verbindung mit einem Serienkiller bringen, der schon vor Jahren verurteilt worden ist und eigentlich in Einzelhaft im Gefängnis sitzt, beginnen die Probleme. Kann es sein, dass der Jigsaw-Killer aus dem Gefängnis heraus seine Fäden zieht?

Anfangs hatte ich meine Probleme in das Buch zu finden. Zu undurchsichtig waren mir anfangs die beiden Ermittler, die über weite Strecken blass und emotionslos wirkten. Ich konnte keine emotionale Verbundenheit mit ihnen herstellen und es war mir quasi egal, was das Schicksal für sie bereithält. Nach einer Weile beginnt man aber zu verstehen, warum sie so sind, wie sie sind. Vor allem Henley hat eine bewegte Vergangenheit und kämpft immer noch mit ihren inneren Dämonen. Darunter muss leider auch ihr Umfeld leiden und sie sieht sich in der Folge mit einer kaputten Ehe konfrontiert, die immer wieder in die Ermittlungen hineingezogen wird.

Spätestens als der Jigsaw-Killer in Erscheinung tritt und man mehr über die Hintergründe erfährt, warum er damals 7 Menschen kaltblütig ermordet hat, wird das Buch zunehmend spannend. Ab diesem Zeitpunkt habe ich das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wer die neueren Morde begangen hat. Ich empfand es als sehr spannend herauszufinden, was einen Menschen dazu bewegt andere Menschen umzubringen und darüber hinaus auch noch ihre Körper zu zerteilen. Dabei wirkt Peter Olivier nicht wie ein Serienkiller. Er ist gebildet und lässt seinen Charme bei den Frauen spielen, die ihm reihenweise verfallen. Gerade dieser Kontrast fand ich sehr interessant und wurde gut psychologisch untermauert und aufgelöst.

Allerdings muss ich auch eine kleine Warnung aussprechen, wenn man sich dazu entscheidet dieses Buch zu lesen. Man darf auf keinen Fall zartbesaitet sein. Schon auf den ersten Seiten wird detailliert beschrieben, wie die Leichenteile aussehen und wie sie wahrscheinlich vom Körper entfernt worden sind. Zudem erfährt man auch später den genauen Tathergang, wie der Mörder seine Opfer hingerichtet hat. Generell spart das Buch nicht mit Details, sodass sogar den gestandenen Mordermittlern beim Anblick der Leichen schlecht wird.

Eine Sache, die ich auch als positiv empfand, waren die kurzen Kapitel von „Jigsaw-Man“. Das Buch beinhaltet 82 Kapitel, die aber nie länger als 5 Minuten dauern, sodass ich immer mal wieder Zeit hatte reinzulesen, egal wo ich mich gerade befunden hat.

Trotz dem zähen Einstieg kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einen packenden Thriller sucht, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Ein ideales Buch, um sich in der Halloweenzeit nochmal richtig zu gruseln 💀🙀

 

Danke an Bastei Lübbe für das Zurverfügungstellen des Rezensionsexemplars!  😊

 


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