Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft!

 Rezension 

"Die Eherne Garde 2: Die Fährte des Einhorns" von Peter Hohmann 

 

Nachdem der Dämon am Ende des ersten Bandes Lormak übermannt und Avi fast Gewalt angetan hat, sondert er sich von der Gruppe ab. Zu groß sind seine Selbstvorwürfe und die Angst, wieder die Kontrolle zu verlieren. Doch es bleibt wenig Zeit, über seine Taten nachzudenken, denn die Dämonenhorden machen unablässig jede Menschensiedlung dem Erdboden gleich, die sich auf ihrem Eroberungszug befindet und nun stehen sie kurz vor Calsinthar. Es scheint wenig Hoffnung zu geben, doch Lormak hofft in seinen verlorenen Erinnerungen eine Lösung für dieses Problem zu finden, denn scheinbar war er dabei, als die Dämonen entfesselt worden sind..

Ich fand den zweiten Band der Ehernen Garde mal wieder großartig. Innerhalb kürzester Zeit habe ich das Buch verschlungen, da mich die Geschichte sowohl von Lormak als auch Iridon in ihren Bann gezogen hat. Ich glaube, mir hat der zweite Band auch noch mal ein kleines Stückchen besser als der erste Band gefallen, weil es nun viel mehr darum geht, wie es zu dieser Dämonenplage gekommen ist und wie sie ein solches Ausmaß annehmen konnte, dass das Menschenreich über kurz oder lang untergehen wird. Diesem Geheimnis nach und nach auf die Spur zu kommen, fand ich unfassbar spannend, wenn das Geheimnis auch noch nicht zur Gänze aufgedeckt wurde.

Zudem fand ich es auch interessant, mehr über Iridon zu erfahren. Schon im ersten Band ist mir dieser Elfen-Magier mit seiner überzogenen Selbstwahrnehmung aufgefallen, allerdings hatte er da nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Nun steht er klar im Fokus der Handlung, da er nicht unschuldig an der Entstehung der Dämonenplage ist. Jedoch erfährt man im Laufe der Geschichte den Grund für seinen Zorn und Schmerz und bei diesem Grund ist es mir selbst eiskalt den Rücken heruntergelaufen. Menschen können manchmal wahnsinnig grausam sein. Demnach konnte ich seine Beweggründe, warum er so handelt, wie er handelt, sehr gut nachvollziehen.

Ebenso fand ich es spannend, die Vergangenheit von Lormak nach und nach aufzudecken, denn sein Schicksal scheint mit dem von Iridon eng verwoben zu sein. Obwohl Lormak öfters die Kontrolle an seinen inneren Dämonen verliert, finde ich Lormak einfach einen tollen Charakter. Er leidet unter seinem ständigen Kontrollverlust, da er tief in seinem inneren eigentlich niemanden verletzen will, doch der Dämon verlangt nach Blut und Vergeltung. Allerdings zeigt das wiederum auch, dass Lormak immer noch ein Mensch ist und gegen seine dunkle Seite ankämpft. Auch seine aufkeimenden Gefühle für Avi fand ich schön, sodass ich ihm alle Daumen drücke, dass er es irgendwann schafft, den Dämon in seinem inneren zu besiegen.

Darüber hinaus taucht auch wieder ein neuer Charakter auf: Xurodas. Er und Lormak waren früher in derselben Einheit gewesen, allerdings scheinen beide nie wirklich viel füreinander übrig gehabt zu haben, denn wenn sie mal miteinander reden, streiten sie nur. Diese Wortgefechte sind aber meistens ziemlich witzig, denn Xurodas ist nie wirklich vergönnt, mal Spaß zu haben und wird in den intimsten Momenten von Lormak gestört, weil dieser mal wieder einer neuen Spur nachgehen will. In diesen Momenten wirken die beiden wie ein altes Ehepaar und ich fand es großartig. Denn solche Szenen lockern den Rest der Geschichte etwas auf und vertreiben kurz die Düsternis vor dem unbekannten Schicksal der Freunde.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einfach mal Lust auf ein düsteres Fantasy-Abenteuer hat! Mittlerweile sind auch alle 3 Bände der Reihe beim Buchhändler eures Vertrauens erhältlich 😊

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