Die Weisheit der Raben ist unangetastet

 Rezension 

"Die Hexen von Woodville - Rabenzauber"

 von Mark Stay 

Faye Bright lebt mit ihrem Vater, dem Wirt im beschaulichen Örtchen Woodville im ländlichen Kent. Als Faye eines Tages das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter findet, möchte sie unbedingt wissen, wer ihre Mutter war, denn das Tagebuch enthält seltsame Beschwörungen und Formeln. Doch viel Zeit bleibt nicht, um auf Spurensuche zu gehen, als das Örtchen Woodville von einem geheimnisvollen Rabenvolk angegriffen wird.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, denn schon von Beginn an hat mich das Buch mit seiner halloweenmäßigen Atmosphäre in seinen Bann gezogen. Am Anfang erscheint noch alles friedlich, soweit man das in Kent zur Zeit des zweiten Weltkriegs sagen kann. Denn die Menschen im Ort haben Angst vor den Nazis und wittern hinter jedem seltsamen Verhalten einen Spion. Es gibt sogar eine Nachtwache, die darauf achtet, dass jeder im Ort nachts sein Licht ausschaltet, damit sie nicht Opfer eines Fliegerangriffs werden. Sogar die Glocken dürfen nicht mehr geläutet werden.

Dementsprechend glauben sie Faye auch nicht, als sie davon überzeugt ist, dass etwas sehr Seltsames im Örtchen Woodville vor sich geht. Sie wird nicht ernst genommen und auch ihr Vater Terence vermeidet es, mit ihr über ihre Mutter zu sprechen, obwohl sie so gerne mehr über sie erfahren würde. Erst das Tagebuch ihrer Mutter bestärkt sie, in dem Vorhaben weiter zu forschen. Ich mochte Faye sehr gerne und konnte auch gut nachvollziehen, warum sie so dringend mehr über ihre Mutter herausfinden möchte.

Eine erste Anlaufstelle bietet ihr dabei Philomena Teach. Sie kannte ihre Mutter und ist sich durchaus auch bewusst, dass etwas sehr Seltsames vor sich gut. Doch sie möchte zunächst ihr Geheimnis bewahren und vor allem Faye von ihrer unangebrachten Neugierde abbringen.

Doch spätestens als das Rabenvolk in Woodville auftaucht, müssen sie zusammenarbeiten. Dabei fand ich die Perspektive der Vogelscheuchen sehr interessant. Es ist eine eher traurige Geschichte über ein Volk, dass dazu verdammt worden ist sein Dasein als eine Art Abschreckung, zu fristen. Sie wurden nie gefragt, ob sie das auch wollen, denn es gab durchaus eine Zeit, in der sie es nicht machen mussten. In diesem Kontext lernt man auch die Vogelscheuche Suky kennen, die zwar ihrem Meister folgt, aber durchaus eigene Gedanken hat und ihr Verhalten hinterfragt. Suky hebt sich so von den anderen Vogelscheuchen ab und ich habe mit ihr mitgefiebert, dass ihre Geschichte ein gutes Ende nehmen wird.

Zwar ist die Auflösung am Ende, warum die Vogelscheuchen erweckt worden sind, nicht wirklich spektakulär, aber die Geschichte ist bis dahin sehr spannend erzählt und die gruselige Atmosphäre tut ihr Übriges. Ich glaube gerade zur Halloween-Zeit liest sich dieses Buch noch besser, da man sich dann auch gerade in der richtigen Stimmung befindet.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der zu Halloween die geeignete Lektüre sucht oder einfach nur ein gutes Buch zum Gruseln.

 Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗

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