Du kannst die Welt nicht ändern, aber mit anderen Augen auf sie schauen

 Rezension 

"Edinburghs Hexen: Magiesturm"

 von Anna-Lena Strauß

 

Die sich noch in der Ausbildung befindliche Hexe Charlie kämpft jeden Tag um das Überleben einer Welt, die kurz vor dem Untergang steht. Eigentlich sollte Tír na nÓg ein Zufluchtsort für Hexen sein, die in der normalen Welt Verfolgungen ausgesetzt sind. Doch als Magieblasen überall in der Stadt auftauchen, wird Tír na nÓg von Chaos und Zerstörung beherrscht. Charlie hofft, wenn sie den letzten Thronerben des gefallenen Königs nach Tír na nÓg zurückbringt, wird alles wieder gut, doch dieser will zunächst nichts von einer Spiegelwelt wissen..

Schon allein der Titel „Edinburghs Hexen“ hat mich im Vorfeld ziemlich neugierig gemacht, denn da ich vor ein paar Jahren selbst die Möglichkeit hatte, nach Edinburgh zu reisen, war ich gespannt, was ich von dieser Stadt noch im Buch wiedererkennen werde. Leider wurde Edinburgh dann doch nicht so detailreich in Szene gesetzt, wie ich gedacht habe, aber dafür habe ich die Spiegelwelt von Edinburgh „Tír na nÓg“ besser kennenlernen können.

Ich fand den Gedanken spannend, dass es eine Spiegelwelt fernab unserer eigentlichen Welt gibt, in der die Hexen einen Zufluchtsort haben und vor Verfolgung geschützt sind. Dabei unterscheidet sich diese Welt nicht wirklich von der normalen Welt, außer dass es vielleicht bestimmte Tierwesen gibt, die in unserer Welt undenkbar wären. Im Laufe der Geschichte adoptiert die Hexe Charlie z.B. Fluffy, eine Katze mit Flügeln oder muss gegen Monster kämpfen, die sich durch die Spiegelwelt verändert haben. Dies fand ich interessant und hat mich in gewisser Weise auch an die Filme „Phantastische Tierwesen“ erinnert.

Darüber hinaus fand ich auch die unterschiedlichen Charaktere interessant. Charlie ist impulsiv und handelt fernab ihrer Aufträge, da sie nicht mitansehen kann, wie ihre Welt nach und nach zerstört wird. Dagegen ruht Liam eher in sich selbst und kann gar nicht richtig verstehen, dass es eine Welt fernab seiner eigenen Welt geben soll. Vor allem die Szenen mit seinem Freund Adam fand ich richtig witzig, sodass sich Adam im Laufe der Geschichte zu einem meiner liebsten Charaktere entwickelt hat, obwohl er am Anfang etwas eingebildet erscheint. 

Natürlich gibt es in dieser Geschichte auch einen Antagonisten, der alles Mögliche versucht, dass Tír na nÓg auch wirklich untergeht, wobei ich dessen Beweggründe noch nicht ganz fassen konnte. Generell bleibt der Widerstand etwas blass, wobei man auch nicht vergessen darf, dass es sich um den ersten Band einer Reihe handelt und dieser Konflikt sicherlich im zweiten Band besser aufgeklärt wird.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über einen Jungen sucht, der von heute auf morgen das Schicksal einer ganzen Welt in Händen hält.

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