Nur weil man das gleiche Blut teilt, heißt es nicht das man etwas akzeptieren oder dulden muss.

 Rezension 

"Sekandert: Königliches Blut"

 von Finja Stoldt 

 

Ally sowie Adrale sind in ihren jeweiligen Leben Gefangene. Während Ally Tag für Tag ein Leben als Kinderkämpferin fristen muss und als Besitz von Othar, um Preisgelder kämpft, hat Adrale zwar den Kronprinzen des Landes geheiratet, aber damit auch ihre Freiheit eigene Entscheidung zu treffen, aufgegeben. Erst als beide Bekanntschaft mit dem verrückten Königssohn Donavan machen, ändert sich etwas in ihrem Leben. Sie beginnen Fragen zu stellen und merken, dass sie sich viel zu lange haben gefallen lassen, dass andere über sie bestimmen. Damit beginnt ihre Reise ins Ungewisse.

Als ich das Buch „Sekandert“ zum ersten Mal sah, hat mich das Cover direkt in seinen Bann gezogen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit diesem mysteriösen Cover auf sich hat, und habe das Buch einfach mitgenommen, ohne mir vorher den Klappentext noch großartig durchzulesen. Dabei kann ich bereits jetzt schon sagen, dass ich dieses Vorgehen in keinster Weise bereut habe und ich stattdessen sehr überrascht war, wie gut mir diese Geschichte gefallen hat.

Aus vier Perspektiven (Adrale, Ally, Kralle und Donavan) wird die Geschichte rund um das Königreich Revell erzählt und bietet damit einen guten Einblick darüber, welche Konflikte und Probleme in diesem Land herrschen. Während Adrale und Donavan ein Leben bei Hofe führen und von den Problemen draußen verschont werden, merkt man doch, dass auch bei Hofe einiges im Argen liegt. Intrigen sind an der Tagesordnung und um sich von seinem Gegner nicht in die Karten blicken zu lassen, gehört ein fröhliches Lächeln quasi zur alltäglichen Maske bei Hofe. Da Adrale nicht bei Hofe aufgewachsen ist, bereitet es ihr Probleme sich dort einzuleben, doch Donavan zeigt ihr einen Weg, wie sie doch die bleiben kann, die sie ist. Mir war Adrale von Anfang sehr sympathisch, sodass es mir wirklich leidgetan hat, wie sie von ihrem Ehemann behandelt wurde. Dagegen konnte ich Donavan nicht wirklich einschätzen. Manchmal tut er Dinge, die zeigen, dass ihm die Menschen in seiner Umgebung wichtig sind, und dann tut er auch oftmals komplett das Gegenteil davon. Sein Verhalten gleicht dem einer Achterbahn.

Demgegenüber stehen Ally und Kralle, die auf den Straßen von Revell überleben müssen. Während Ally in der Arena, um ihr Leben kämpft, versucht Kralle mit seiner Diebesbande auf den Straßen mit Plünderungen zu überleben. Dabei scheint ihr größtes „Problem“ zu sein, dass sie keine Menschen sind. Als Argol haben sie weniger Rechte und werden wie Sklaven von ihrer Umwelt behandelt. Dies bringt sie aber auch nicht davon ab, sich gegen diese Behandlung aufzulehnen, wenn sie auch meistens den Kürzeren ziehen müssen. Auch Ally war mir direkt sympathisch, denn sie sieht nicht ein Respekt vor Othar oder einem anderen Menschen zu zeigen, wenn ihr selbst so wenig Respekt entgegengebracht wird. Sehr zum Leidwesen ihres Meisters, der mit ihr einfach nur schnell reich werden möchte. Von allen Charakteren blieb mir Kralle leider nicht so im Gedächtnis, obwohl er mit seiner Diebesbande auch einen interessanten Handlungsstrang innehat. Er war mir einfach nicht so sympathisch, wie die anderen Charaktere.

Darüber hinaus fand ich auch die Geschichte rund um die Argol, das Erwachen verschiedener Zauberer und den Kampf um die Königreiche interessant, wobei man in diesem ersten Band die Zusammenhänge nur bruchstückhaft präsentiert bekommt. Da es sich aber bei diesem Buch, um den Auftaktband zu einer Trilogie handelt, nehme ich an, dass man im zweiten Band mehr darüber erfahren wird. 

Alles in allem hat mir dieser erste Band schon ziemlich gut gefallen und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte rund um zwei mächtige Zauberer lesen möchte, die dazu bestimmt sind, Gefährten zu sein und sich erst zusammenraufen müssen. 

Vielen lieben Dank an den Hybrid Verlag für das Rezensionsexemplar! 💗

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