Wikinger-Action in Reinform

 Rezension 

"Frostnacht" (Band 2) 

von John Gwynne

Nachdem Orka im letzten Band mitansehen musste, wie ihr Sohn von einem Mann namens Drekr entführt worden ist, setzt sie alles daran, ihren Sohn wieder zu befreien. Doch die Drachengeborene lassen sich nicht so einfach aufspüren, denn nachdem sie ihre Drachengöttin Lik-Rifa aus ihrem Tiefschlaf erweckt haben, sind sie damit beschäftigt, eine unbesiegbare Armee aufzustellen. Deswegen kommt es Orka ganz gelegen, dass sie auf die Schlachtgrimmen trifft. Allerdings haben diese ganz andere Pläne und immer wieder werden weitere Götter von den Sterblichen erweckt, um sich auf den letzten Kampf gegen die Drachengöttin vorzubereiten.

Während der erste Band noch eher damit beschäftigt war, eine Einführung in die Welt der Blutgeschworenen zu geben und die unterschiedlichen Verbindungen aufzudecken, beginnt Band 2 direkt um einiges actionreicher. Aus fünf Perspektiven: Orka, Varg, Elvar, Biórr und Gudvarr werden nach und nach die unterschiedlichen Parteien beleuchtet, die sich auf den finalen Kampf gegen die Drachengöttin vorbereiten. Dabei erfährt man auch gleichzeitig, wer Orka war, bevor sie sich mit Thorkel zur Ruhe gesetzt hat. Zwar möchte sie zunächst mit ihrer Vergangenheit nichts mehr zutun haben, aber merkt auch gleichzeitig, dass sie ohne die Hilfe der Blutgeschworenen oder später der Schlachtgrimmen keine Chance hat, ihren Sohn Brecca lebend wiederzusehen.

Ich fand es sehr spannend, diese neuen Aspekte über Orka zu erfahren oder auch wie Elvar es geschafft hat, als erste Frau das Kommando über die Truppen ihres Vaters zu erhalten. Zudem hat es mir auch gut gefallen, dass die Charaktere ab einer gewissen Zeit aufeinander treffen und diese Treffen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden. Auch spielen die unterschiedlichen Götter dieser Welt eine größere Rolle und werden sogar für die Schlacht wiederbelebt.

Im ersten Band waren die Götter ähnlich wie in der nordischen Mythologie nur erwähnt worden, wenn einer der Krieger zu seinem Gott gebetet hat, um seinen Segen zu erhalten. Dass sie nun neben ihren Gläubigen in die Schlacht ziehen und sie im Kampf gegen die Drachengöttin unterstützen, fand ich ziemlich cool, denn dieses Element wirkte erfrischend neu im Gegensatz zu ähnlichen High Fantasy Werken.

Darüber hinaus erfährt man auch mehr über die Vaesen und andere mythologische Figuren, von denen ich bis dato noch nie etwas gehört habe, die aber sehr gut in diese Welt passen. Auch die Atmosphäre fand ich wieder ziemlich gut, da diese brutale, trostlose Wikingerwelt einfach gut getroffen wurde und mich an Serien wie „the Vikings“ erinnert hat.

Zu dieser Welt passt auch gut der sehr gemeine Cliffhanger am Ende von Band 2, sodass ich wirklich gespannt bin, wie die Saga für Orka, Varg und Elvar enden wird.

Alles in allem konnte mich auch dieser zweite Band der Saga der Blutgeschworenen begeistern und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der auf der Suche nach einer spektakulären Wikinger-Action ist, gepaart mit Magie und Göttern. 

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗

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