Genieße den Augenblick, denn es könnte dein letzter sein..

 Rezension 

"Sideliner: Im Zwielicht des Verbrechens"

 von Lena Corina

Jonny erwacht nach einer anstrengenden Nacht in seiner Wohnung. Alles scheint normal zu sein, als er ein fremdes Smartphone mit roter Gummihülle auf seinem Couchtisch findet. Er kann sich nicht erinnern, es dort platziert zu haben, doch er kann das Handy mit seinem eigenen Fingerabdruck entsperren. Zunächst hält er es für einen üblen Scherz, doch die Bilder auf dem Handy bringen ihn in eine prekäre Lage und schon bald steht er unter Verdacht ein Verbrechen begangen zu haben…

Streng genommen mag ich eigentlich keine Kurzgeschichten. Denn meistens ist es doch so, dass man in eine neue Welt eingeführt wird und kaum fühlt man sich darin so richtig wohl, wird man wieder sang- und klanglos entlassen. Dabei hat man noch Hunderte von Fragen und irgendwie will man doch auch wissen, wie es mit den Protagonist*innen weitergehen wird.

Zwar wollte ich auch nach „Sideliner“ wissen, wie es mit dem Hauptcharakter Jonny weitergehen wird, doch ansonsten hat mir eigentlich nichts an der Geschichte gefehlt und vor allem hätte ich auch nicht gerne länger in dieser Welt verweilt. Denn die Autorin schafft es auf nur 44 Seiten mir einen wahrhaften Schauer zu verschaffen, sodass ich froh war als ich das Buch beiseitelegen konnte.

Diese Geschichte ist wirklich nichts für schwache Nerven, denn es kommen Themen zur Sprache, die nicht sehr einfach zu verdauen sind. Neben Freiheitsberaubung, Drogen, häusliche Gewalt und dissoziative Identitätsstörung, geht es auch um Kindesmissbrauch. Gut, dass es eine Content Note gibt, sodass jeder für sich selbst entscheiden kann, ob er sich dieses Buch zutraut.

Darüber hinaus wurde das Buch aus 4 verschiedenen Sichten geschrieben, was bei dem geringen Buchumfang vielleicht etwas viel ist, allerdings machen diese 4 Sichten durchaus Sinn und man bekommt einen besseren Einblick in die Sicht des Täters oder warum Jonny überhaupt in diese Lage kam.

Aus diesem Grund kann ich nur sagen, dass ich diese Kurzgeschichte sehr gelungen fand und kann sie jedem empfehlen, der einen intensiven Schocker für zwischendurch sucht!

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