Morgen kann es schon bereits zu spät sein!
Rezension
"Die letzte Erzählerin"
von
Petra Peña und ihre Familie erhalten die Möglichkeit, kurz vor dem drohenden Weltuntergang, als eine der wenigen Menschen an Bord eines Evakuierungsschiffes zu gehen. Dort werden sie in eine Art Kyroschlaf versetzt, denn der Weg zu einem neuen bewohnbaren Planeten dauert mehrere 100 Jahre. Doch schon während der Phase des Einschlafens merkt Petra, dass etwas nicht stimmt. Bei ihr scheint der Kyroschlaf nicht zu funktionieren, denn sie wacht immer wieder auf und wird Zeugin einer sehr besorgniserregenden Entwicklung. Als sie endlich aus dem Kyroschlaf geholt wird und merkt, in welcher Welt sie nun weiterleben muss, weiß sie nicht, ob es eine gute Idee war, überhaupt an Bord des Evakuierungsschiffes zu gehen.
Von Anfang an fand ich die Geschichte ziemlich spannend erzählt, auch wenn man merkt, dass die Geschichte eher für Jugendliche geschrieben worden ist. Dadurch lässt die Geschichte an manchen Stellen etwas an Tiefgang vermissen, vor allem wenn die Protagonistin Petra viel zu schnell über Konflikte hinweggeht. Allerdings hat mich das nicht davon abgehalten, mit diesem Buch einen spannenden Lesetag zu verbringen.
So erfährt man zunächst, wie die Familie Peña an Bord des Evakuierungsschiffes gelangt und dort mit den ersten Problemen konfrontiert wird, wie z.B., dass sie nicht als Familie zusammen in Kyroschlaf versetzt werden können, sondern nur getrennt voneinander. Zudem ist es auch gar nicht so sicher, dass auch Petra in Kyroschlaf versetzt wird, da sie eine Augenkrankheit hat und eigentlich nur gesunde Menschen einen Platz auf dem Evakuierungsschiff erhalten sollen. Schon diese ersten Kapitel bieten einiges an Spannung, vor allem weil auch immer wieder Petras Großmutter Lita eine Rolle spielt, weswegen Petra auch die Fähigkeit während des Kyroschlafs erhalten möchte, Geschichten zu erzählen.
Allerdings kommt natürlich alles anders, wie sich die Familie Peña das vorgestellt hat und das Evakuierungsschiff wird von einer Gruppe übernommen, die sich das Kollektiv nennt. Gehorchen und Gleichsein ist an der Tagesordnung. Wer sich dagegen auflehnt, wird vernichtet. In diesen Abschnitten hat mir besonders gefallen, dass Petra sich nicht unterkriegen lässt, sondern gegen das Kollektiv rebelliert. Sie jammert nicht, sondern stellt sich dieser Gruppe im Alleingang entgegen und hält auch an ihren Traditionen fest, wenn dies auch einiges an Geschick erfordert nicht aufzufallen.
Zudem bleibt das Kollektiv nicht farblos, sondern es gibt immer wieder neben der eigentlichen Haupthandlung kleine Nebengeschichten der Kanzlerin Nyla und ihrem Ziehsohn Voxy. Diese Geschichten helfen zu verstehen, warum die Kanzlerin Nyla so ist, wie sie ist und vor allem versteht man so auch die Gründe, warum sie das Kollektiv gegründet hat.
Darüber hinaus erhält Petra im Laufe der Handlung einige neue Mitstreiter der Zeta 1 Generation, deren Geschichten auch nach und nach erzählt werden. Dadurch werden alle Charaktere nahbarer und man fiebert automatisch mit ihnen mit, ob sie es schaffen, sich aus den Klauen des Kollektivs zu befreien.
Obwohl ich an einigen Stellen ein bisschen den Tiefgang vermisst habe, konnte mich das Buch gut unterhalten und auch an der ein oder anderen Stelle überraschen. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine temporeiche Geschichte eines jungen Mädchens lesen möchte, die dem drohenden Weltuntergang entkommen wollte und in einer viel schlimmeren Welt gelandet ist.
Vielen lieben Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar! 💗
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