Man kann die Uhren zurückdrehen, aber nicht die Zeit.

 Rezension 

"Arden: Kampf um Anurin" (Band 1) 

von Antje Niendorf 

 

Um sich ein selbstbestimmtes Leben in einer kleinen WG zu leisten, arbeitet Arden im Uhrenladen ihrer Tante Dorit. Der Uhrenladen wirft zwar kaum Geld ab und dient eher als Treff für ältere Menschen, um Routine in ihr Leben zu bringen, aber für Arden reicht es aus. Als sie eines Abends zu später Stunde noch über den Abrechnungen des Uhrenladens sitzt, schlägt die Standuhr 13-mal und sonderbare Wesen erscheinen, die schlussendlich den Uhrenladen zerstören. Um Abstand von diesem Ereignis zu bekommen, flieht Arden zu ihrem Vater, der ihr eröffnet, dass sie auch alles andere als normal ist.

Wenn ich Arden einem Genre zuordnen müsste, dann würde ich wohl zu „klassischer Fantasy“ tendieren. Mir hat es gefallen, nach langer Zeit mal wieder ein „Buch ohne Schnickschnack“ zu lesen, das sich einfach darauf konzentriert, eine gute Geschichte zu erzählen, mit dem bekannten „Gut gegen Böse“ Konflikt.

Denn als Arden zu ihrem Vater und ihren Brüdern nach Grüngrund flieht, wird ihr eröffnet, dass sie aus einer Familie der Kämpfer und Magier stammt und ihr die Aufgabe zufällt, 7 Steine zu finden, um die Macht zu erhalten, den dunklen Herrscher Burkor aufzuhalten. Denn dieser hat sich einfach zum Herrscher über Amurin ernannt und will diesen Anspruch mit Gewalt durchsetzen.

Dabei ist Amurin eine Parallelwelt zur Erde, die damals für die Kämpfer und Magier erschaffen wurde, um einen Zufluchtsort zu erhalten. Ich fand dieses Konzept sehr interessant, denn überall auf der Welt scheint es „Zugangspunkte“ zur Welt von Amurin zu geben, die nur von den betreffenden Personen gefunden werden können.

So begleitet man Arden zusammen mit ihren Brüdern und Freunden auf ihrer Reise, die verschiedenen Steine zu finden, um Burkor aufzuhalten, und taucht so immer weiter in die Welt von Amurin ein. Am Anfang der Reise hatte ich nur das Problem, dass ich mit den vielen Namen der Familienmitgliedern und Freunden der Familienmitgliedern komplett überfordert war. Zwar gibt es am Ende des Buchs eine Zusammenfassung aller Personen, die im Buch auftauchen, doch ich wollte mich auch nicht spoilern lassen. So dauerte es eine Weile, bis ich die Brüder voneinander unterscheiden und dem Ganzen einen sinnvollen Kontext geben konnte.

Darüber hinaus war die Gabe von Arden auch stellenweise etwas verwirrend, denn sie hat „Vorahnungen“, die sich so lesen, als würde es gerade passieren, aber eigentlich passieren diese Handlungen erst ein paar Seiten später. Deswegen hatte ich manchmal das Gefühl, dass sich etwas doppelt oder ich es schonmal gelesen hätte, was ja auch so war, ich es aber nicht zu einem früheren Zeitpunkt als „Vorahnung“ erkannt habe. Hier wäre es vielleicht hilfreich gewesen diese Passagen anders als kursiv zu schreiben, ähnlich einem Traum, sodass man besser erkennt, was nur Vorahnung ist und was wirklich passiert.

Alles in allem hat mir dieser erste Band aber gut gefallen und ich bin gespannt, wie es im zweiten Band mit Arden weitergehen wird. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der wieder einmal ein Buch der „klassischen Fantasy“ lesen möchte, mit dem altbekannten Kampf Gut gegen Böse.

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