Egal wie hart die Vergangenheit ist, Du kannst immer neu anfangen.

 Rezension 

"Seelenverflucht" 

von Roukeiya Peters

 

Felicitys Cousine Lexi war ihr ganzes Leben geflüchtet, doch jetzt hatte sie sich das erste Mal getraut, zu bleiben. Zu bleiben, um das Spellman’s zu führen und die Gäste mit ihren Kuchen und den wunderbaren Zusätzen zu erfreuen und dabei gute Laune zu verbreiten. Sie wollte dafür verantwortlich sein, dass es im Spellman’s den besten Kaffee und Tee Kölns gab. Doch als sie die Nachricht erhält, dass ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen wird, fühlt sie sich nicht mehr sicher und möchte wieder flüchten. Allerdings hat sie zum ersten Mal in ihrem Leben richtige Freunde an ihrer Seite und sie versucht, sich den Dämonen ihrer Vergangenheit zu stellen.

Während es im ersten Band noch um Felicity und ihren Job als Seelentransporteurin ging, steht nun ihre Cousine Lexi im Vordergrund. Anders als Felicitys Familie verfügt Lexis Familie über eine andere Art von Magie. Die Familie Falkenstein ist bekannt dafür, Dämonen zu bändigen, sodass diese Kraft auch in Lexi schlummert. Allerdings möchte Lexi damit nichts zu tun haben, denn seit sie ein Kind ist, fürchtet sie sich vor den Dämonen.

Diese Angst hat auch viel damit zu tun, was in ihrer Vergangenheit passiert ist und wie ihr Vater sie erzogen hat, um eine gute Dämonenbändigerin zu werden. Erst als ihre Mutter mit ihr flieht, kann Lexi aufatmen, doch ihr Leben gleicht fortan einer ständigen Flucht, da ihr Vater sie immer wieder aufspüren kann. Erst seine Inhaftierung gibt ihr eine Art der Sicherheit. Mit seiner Entlassung ist dies jedoch alles hinfällig und sie fühlt sich in vergangene Zeiten zurückversetzt.

Da hilft es auch nicht, dass sie zum ersten Mal einen Mann kennenlernt, der wirklich auf sie warten möchte, bis sie sich bereit fühlt.  Ich konnte auf der einen Seite gut mit Lexi mitfiebern, ob sie es schafft, gegen ihre inneren und äußeren Dämonen anzukämpfen, allerdings ging mir auch gleichzeitig oftmals ihre zögerliche und mitleidige Art etwas auf die Nerven, denn statt zu sich und ihren Freunden zu stehen, trifft sie öfters Entscheidungen, weil sie es aus ihrer Perspektive nicht anders verdient hätte.

Zwar verstehe ich, warum sie diese Entscheidungen trifft und woher ihre Art kommt, allerdings hätte ich mir manchmal etwas mehr Stärke gewünscht, denn ab einem bestimmten Punkt in der Geschichte macht sie dadurch einen riesigen Rückschritt, der ihre Entwicklung etwas redundant werden lässt. Trotz dieses Punkts hatte ich aber ansonsten viel Freude mit der Geschichte und fand es spannend, ein weiteres Mal in die Welt von Felicity und ihrem Kewani einzutauchen.

Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über eine traumatisierte junge Dämonenbändigerin lesen möchte, die ihr Erbe verurteilt und gegen ihre inneren und äußeren Dämonen ankämpfen will.

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