Der Traum des Menschen vom ewigen Leben, der zum Albtraum wird.
Rezension
"The Last Dynasty" von Mo Fei
Gao Ying möchte an der Guangzhou Academy of Fine Arts Kunst studieren. Allerdings kommt es schon bei seiner Anreise zu Komplikationen, denn er ist scheinbar zwei Tage zu früh angereist und kann noch nicht sein Zimmer im Studentenwohnheim beziehen. Notgedrungen muss er auf das nahe gelegene Hotel „Qing Dynasty Grand Hotel“ ausweichen, ohne zu wissen, dass er damit in einen Kampf zwischen Dämonen und Menschen gerät, der schon seit mehreren Jahrhunderten andauert.
Bereits auf der Leipziger Buchmesse 2024 konnte ich das chinesische Original am Stand des Chinabooks-Verlags begutachten und war direkt von der Aufmachung und dem Format angetan. Umso mehr hat es mich gefreut, dass das Format auch für den deutschen Markt übernommen wurde.
Der Manhua ist vollständig in Farbe gedruckt und wird in der westlichen Leserichtung gelesen. Die Panels wirkten auf mich kleiner als in einem Manga, aber ich konnte alle Sprech- und Gedankenblasen noch gut lesen, und vor allem fand ich es gut, dass die Erklärungen für manche Situationen rechts oder links am Rand standen und nicht wie so oft in einem Manga direkt unter dem Panel.
Generell fand ich die Geschichte rund um Gao Ying und dem mysteriösen Hotel spannend erzählt. Manches Mal hat mich die Geschichte an eine „Haunted House“-Erzählungen erinnert, die aber immer wieder von lustigen Elementen aufgelockert wurde, sodass der erste Band insgesamt gar nicht so gruselig war, wie ich anfangs gedacht habe.
Vor allem hat mir gefallen, dass der Manhua sehr oft Bezug auf andere Manga-Serien genommen hat, wie z. B. in einem Panel, in dem plötzlich ein Death Note auftaucht. So macht es Spaß, den Manhua noch einmal auf Anspielungen zu durchforsten und so noch das ein oder andere Easter Egg zu entdecken.
Mein Highlight dieses ersten Bandes war aber Onkel Guan. Zeitweilig hat er mich mit seiner perversen Art, wie er A-Hua hinterherspannt an Muten-Roshi aus Dragonball erinnert, aber dennoch hat er noch eine andere ernsthaftere Art und ist ein guter Lehrer für Gao Ying. Zudem spielt er auch ständig mit dem Umstand, dass er eine Figur aus einem Manhua ist. Z. B. als Gao Yings Onkel Guan nochmal alles erzählen möchte, was er erlebt hat, sagt Onkel Guan nur, dass er das nicht mehr machen müsste, weil die Leser es ja schon wissen.
Alles in allem hat mir der Manhua sehr gut gefallen und ich kann jedem diesen ersten Band ans Herz legen, der eine spannende Haunted-House-Erzählung lesen möchte, die von lustigen Elementen aufgelockert wird.
Vielen lieben Dank an Chinabooks für das Rezensionsexemplar! 💖
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