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 Rezension 

"Gazing into the Stars: Zwischen Mondlicht und Mysterien" 

von Jodie S. Calussi

Gazing lebt seit geraumer Zeit in Brenin, aber fühlt sich den Menschen, die dort leben, nicht wirklich zugehörig. Auch weil er sich nicht an die Zeit, bevor er in Brenin erwacht ist, erinnern kann. Als seine einzige Unterstützerin Lilith ihm unter Tränen erzählt, dass sie an ihrem 18. Geburtstag den Thronfolger von Elderwood heiraten muss und deswegen fliehen möchte, geht auch die Zeit für Gazing zu Ende, die er in Brenin geduldet wurde. So beschließt er ebenfalls zu fliehen und trifft die junge Amber, die sich verlaufen hat und unbedingt nach Xenon will. Da er nicht weiß, wohin er sonst fliehen soll, schließt er sich ihr an, um sie nach Xenon zu bringen.

Mich hat der Mix aus urbaner Sci-Fi-Fantasy direkt angesprochen, sodass ich das Buch unbedingt lesen wollte. Allerdings hätte ich nicht gedacht, wie poetisch das Buch geschrieben worden ist, sodass ich manchmal das Gefühl hatte, dass ich etwas nicht verstehe, was einen tieferen Sinn hat.  

Generell hat das Buch in mir ein paar „Alice-im-Wunderland-Vibes“ hervorgerufen. Denn ein Junge mit Hasenohren, der unter Gedächtnisverlust leidet und mit einem jungen Mädchen flieht, weil ihnen keine Zeit mehr bleibt, hat mich schon an Alice im Wunderland erinnert. Auch weil die Welt sehr poetisch in Szene gesetzt wurde.

Wer klare Sprache und einen gradlinigen Handlungsverlauf mag, wird mit diesem Buch weniger seine Freude finden, denn im Fokus steht weniger die Handlung an sich, sondern eher, wie Gazing nach und nach seinen Platz in der Welt findet. Dass dies kein geradliniger Prozess ist, wird jeder wissen, der sich schon einmal die Frage gestellt hat, wer er eigentlich ist. Manchmal gibt es Rückschläge oder neue Erkenntnisse, die einen zum Grübeln bringen. So ergeht es auch Gazing.

Darüber hinaus fand ich es auch gut, dass gerade Amber Gazings Reisebegleitung ist. Denn Kinder sprechen meistens die Wahrheit, und so wird Gazing auch nicht geschont, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Zudem entwickelt sich nach und nach auch eine Art Freundschaft zwischen den beiden.

Alles in allem fand ich es spannend, Gazing bei seiner Reise zu sich selbst zu begleiten, und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der gerne eine poetische Reise eines Jungen mit Hasenohren lesen möchte, der zwischen Freundschaft, Identitätssuche und Abenteuerlust auch versucht, die Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Vielen lieben Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar! 💖

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