Manchmal muss man die Gefühle in sich abtöten, damit man weiterexistieren kann.
Rezension
"Soliton: Sturz ins Schwarz" (Band 1)
von John C. Ellis
Chris, Zuri und Nick sind überglücklich ihre Ausbildung auf der Akademie abgeschlossen zu haben, damit sie endlich auf Einsätze geschickt werden können. Ihr erster Einsatz ist direkt ein Hochrisikoeinsatz hinter feindlichen Linien, der sie vor einige Herausforderungen stellt. Denn die „Weiße Linie“ ist ein Niemandsland ohne Recht und Moral und die genmanipulierten Splicer warten nur darauf, dass ihre tödliche Falle zuschnappt.
Alles beginnt mit der Entführung des Chun-Philosophen Bracket Tilde Torvalds, der über Informationen von höchstem nachrichtendienstlichem Wert verfügt. Dadurch wirkt der Anfang des Buchs wie ein Thriller und ich habe gerne weitergelesen. Erst danach lernt man die Protagonisten Chris, Zuri und Nick näher kennen.
An diesem Punkt muss ich sagen, dass mir keiner der drei Charaktere im Laufe der Geschichte wirklich sympathisch wurde. Am Anfang zeichnet sich sehr schnell ab, dass die drei jahrelang in einem Beziehungsdreieck feststeckten, weil sich niemand traute, seine wahren Gefühle zu offenbaren und dadurch ihre Freundschaft zu gefährden. Allerdings hält Nick diesen Zustand nicht länger aus und lässt seine Frustration darüber nun an seine Umwelt ab. Dadurch entwickelt sich der spannende Einstieg ganz schnell in ein Beziehungsdrama, was ich schade fand, denn ich hätte dieses Beziehungsdrama nicht gebraucht.
Erst als Chris und Zuri sich ohne Nick auf den Hochrisikoeinsatz begeben, wird die Geschichte wieder spannender, da sie mit einer zusammengewürfelten Crew versuchen müssen, hinter der Weißen Linie zu überleben. Zudem ist nicht jedes Crew-Mitglied begeistert, mit diesen „Anfängern“ zusammenzuarbeiten. Dies bringt neue Konflikte mit sich, denen sich Chris und Zuri stellen müssen.
Darüber hinaus erfährt man auch mehr über die neue Spezies „Splicer“. Immer wieder wechselt die Perspektive zu dem angeblichen Feind und man lernt die Hintergründe kennen, warum die Splicer den Philosophen entführt haben. Ich fand diesen Perspektivwechsel gut, da die Splicer so eine Persönlichkeit bekommen und nicht einfach nur „böse“ sind.
Auch das Ende überrascht noch mit einigen Wendungen, die ich als gut empfand und die mich neugierig gemacht haben, wie es vor allem mit Chris weitergehen wird. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte über einen Hochrisikoeinsatz in einem gefährlichen Sonnensystem lesen möchte, inklusive neuer Spezies.
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