Ein Buch, das deinen bisherigen Glauben erschüttern wird

Rezension


"Protokoll 7: Die Gläubigen des Schöpfermythos" von John D. Sikavica


Loren und ihr Ziehvater Ilay leben in einer Parallelwelt zu der uns bekannten Welt, die sich jedoch in einigen Punkten eklatant von unserer Welt unterscheidet. Nach einer großen Katastrophe hat sich die Welt in eine lebensbedrohliche, wüstenähnliche, postapokalyptische Welt verwandelt und in den wenigen verbliebenen Städten, die mit Kuppeln vor den giftigen Strahlen und der verseuchten Luft geschützt werden, herrscht Diktatur. Die Menschen tragen nur noch Kleidungsstücke in der Farbe ihrer Zugehörigkeit und dürfen sich nicht mehr in größeren Gruppen versammeln. Religionen wurden gänzlich verboten, da die Gottesexistenz widerlegt wurde, und der Hohe Rat herrscht über die wenig verbliebenen Menschen. Diejenigen Menschen, die in diesen Zuständen nicht leben wollten, wie Loren und Ilay, sind in den Untergrund geflüchtet und müssen mit der ständigen Angst leben, gefangen genommen zu werden oder nicht genügend Nahrungsmittel zu finden. Nachdem Calvin, der Bruder von Ilay zu den Geflüchteten in den Untergrund stößt und ihnen von Dim-Felder und den Plänen der Erleuchteten erzählt und der Möglichkeit, dass Maggie’s Ehemann Pierre immer noch lebt, regt sich der Widerstand und die Geflüchteten machen sich auf, um dem Ganzen auf den Grund zu gehen.

Am Anfang hatte ich leider ein paar Probleme in die Geschichte hinein zu finden, da man ohne größere Einführung direkt mitten in die Geschehnisse der Handlung geworfen wird und sich erst mal zurechtfinden muss. Aber nach diesen anfänglichen Problemen hatte ich später keine Probleme mehr der Geschichte zu folgen, da sie zunehmend spannender wird und man in eine regelrechte Sucht verfällt weiterzulesen. Auch wusste ich nicht, dass es eine Art Vorgeschichte zu Protokoll 7 gibt. Vielleicht hätte mir das darin enthaltene Vorwissen geholfen schneller die Zusammenhänge der Geschichte aufzunehmen, aber ich empfand es nicht als Nachteil und konnte auch so der Geschichte gut folgen.

Besonders gut gefallen hat mir auch, dass die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und so verschiedene Meinungen repräsentiert werden. Für den Hohen Rat und die Erleuchteten mag es nicht schlimm sein, wie die Menschen leben, aber für den „Widerstand“ im Untergrund ist es ein untragbarer Zustand. Ebenso haben mir die vielen kleinen Verweise auf die Bibel gut gefallen, da sie innerhalb der Geschichte einen neuen Kontext bekommen haben und dadurch zum Nachdenken anregen. Vielleicht sollten wir uns Bibel-Stellen wie die Offenbarung des Johannes doch noch mal genauer anschauen.

Abschließend kann ich nur jedem das Buch empfehlen, der eine actionreiche Geschichte in der Postapokalypse sucht und gerne auch noch lange nach dem Lesen, über eine Geschichte nachdenken möchte! 😊

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