Manche Rosen haben Dornen, andere bergen Geheimnisse

Rezension

"Das Geheimnis von Rose Castle" von Daniela Kappel


Hayley lebt in ganz gewöhnlichen Verhältnissen mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung in Queens. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter stößt Hayley beim Ausräumen der Sachen ihrer Mutter auf ein Kästchen. Obwohl dieses Kästchen klein und eher unscheinbar ist, hat es die Fähigkeit, Hayleys gesamtes bisheriges Leben gehörig auf den Kopf zu stellen. Scheinbar hat ihre Mutter ihr jahrelang verheimlicht, dass sie vor Hayleys Geburt, ein komplett anderes Leben geführt hat. Um der Sache auf den Grund zu gehen, reist Hayley nach England und versucht dort Antworten darauf zu finden, wer sie nun eigentlich ist und vor allem wer ihre Mutter war. Ihre Reise führt sie in England nach Rose Castle und nicht alle Bewohner dieses Anwesens sind über ihre plötzliche Ankunft erfreut. Schon bald wird sie in Ereignisse verwickelt, die vor etlichen Jahren mit ihrer Großmutter Amelia ihren Anfang genommen haben.

Besonders gut gefallen haben mir die zahlreichen Verzahnungen der Geschichte von Hayley und Amelia. Sobald Hayley bei ihren Nachforschungen auf eine wichtige Sache in der Gegenwart stößt, wechselt die Sicht im nachfolgenden Kapitel zu Amelia und man bekommt die Situation aus ihrer Perspektive geschildert, wie sie sich damals zugetragen hat. Beide Frauen müssen fast identische Konflikte bewältigen, wie z.B. vor der feinen Gesellschaft ihre Freundschaften mit dem Dienstpersonal zu verbergen.

Ebenso fand ich es auch klasse, dass man verschiedene Ansichten präsentiert bekommt. Für Hayley, die aus einer völlig anderen Welt stammt, mögen einige Bräuche, die der Adel pflegt auf sie „überholt“ und altmodisch wirken. Aus der Sicht des Adels sind diese Bräuche, aber eine Art Verpflichtung gegenüber der Familie und machen sie auf eine gewisse Art glücklich, wenn sie der Familie etwas zurückgeben können. Gerade dieser Perspektivwechsel fand ich gut gelungen und die Geschichte wirkte dadurch nicht so eindimensional.

Auch einige der Nebencharaktere sind mir im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz gewachsen. Da wäre die herzliche Köchin Olivia oder Hayleys Zimmermädchen Jules oder auch der Gärtner Nate. Sie alle helfen Hayley sich auf Rose Castle wie zuhause zu fühlen. Leider gibt es auch sehr neidvolle Personen auf Rose Castle wie ihre Tante, Miss Prudence oder auch ihr Cousin Percival. Sie stellen so aber einen guten Kontrast zu den restlichen Bewohnern da.

Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte sucht, die bis zum Schluss mysteriös bleibt und viele herzliche Charaktere bietet! 😄

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