Lass dich von nichts und niemanden aufhalten, deine Träume zu verwirklichen!

 Rezension 

"Die Lehre des Sanzibor" von Leslie Meilinger 

Als der wandernde Heiler Meister Eujuninn dem Dorf Simerett einen Besuch abstattet, ist nicht jeder davon begeistert, eilt den Heilern doch ein zweifelhafter Ruf voraus. Eine Person, die sich über dessen Ankunft besonders freut, ist Georgianna, deren größter Traum es ist, selbst Heilerin zu werden. Sie erhofft sich eine Lehre bei Meister Eujuninn beginnen zu können. Allerdings steht dieses Vorhaben unter keinem guten Stern, ist es doch nicht gern gesehen, dass eine ehrbare Elfe wie ein Vagabund durch die Lande zieht und in lockerer Gemeinschaft mit einem Alb lebt. Aber das größte Problem scheint Meister Eujuninn selbst zu sein, reagiert er doch zunächst abweisend und sieht keinen Sinn in ihrer Bitte sein Lehrling zu werden. Und da wären auch noch Georgiannas Eltern, die erst ihre Zustimmung zu diesem gewagten Unterfangen geben müssen. Wird Georgianna es gelingen, sie alle von sich zu überzeugen?

Schon im Vorfeld, bevor ich das Buch lesen konnte, war ich sehr gespannt auf die Geschichte und konnte es kaum erwarten, das fertige Werk in den Händen zu halten. Um eines direkt vorweg zu nehmen, ich wurde von der Geschichte regelrecht fasziniert und meine Erwartungen an das Buch wurden mehr als erfüllt.

Dies hat mehrere Gründe, allen voran der Charakter von Georgianna. Mir war Georgianna von Anfang an sympathisch und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Obwohl ihr während ihrer Reise viele schlimme Dinge passieren, geht sie daran nicht zugrunde, sondern wächst daran und wird zunehmend stärker. Das junge Mädchen am Anfang des Buches entwickelt sich im Laufe des Buches zu einer starken, selbstbewussten Frau, die ihren Platz in der Welt kennt. Auch scheint sie das perfekte Gegenstück zu Meister Eujuninn zu sein. Sie fordert ihn und lässt sich von ihm nicht unterkriegen. Allerdings stellt sie auch eine Bereicherung für Meister Eujuninn dar, lernt sie doch schnell ihr Handwerk und agiert empathisch mit den Patienten. Eine Fähigkeit, die Meister Eujuninn scheinbar schon lange verloren hat.

Dies führt auch zu meinem nächsten Grund: Meister Eujuninn. Schon zu Beginn des Buches merkt man, dass sich ein Geheimnis hinter der mürrischen, abweisenden Fassade von Meister Eujuninn verbirgt. Herauszufinden, was es damit auf sich hat, fand ich unfassbar spannend. Auch weil Meister Eujuninn nicht gerade zugänglich ist und Georgianna lange an ihm arbeiten muss, bis er vertrauen zu ihr fasst und damit auch sein Geheimnis offenbart. Danach macht Meister Eujuninn eine Wandlung durch, die ich sehr schön fand.

Ein weiterer Grund, warum ich von diesem Buch begeistert bin, ist die Welt von Gorrae. Zwar ist es eine sehr gefährliche Welt, in der Dämonen (geborene oder auch von der Umwelt dazu gemachte) an jeder Ecke lauern, allerdings ist es auch eine interessante Welt. Am besten hat mir in diesem Zusammenhang die Stadt Behemoth gefallen. Dort gibt es z.B. einen schwarz glänzenden Hexenturm und die Knochenmühle, das einzig alchemistische Labor in Gorrae. Wem das noch nicht schaurig genug ist, der darf sich auch darauf freuen, die Kerker dieser Hexenstadt kennenlernen zu können. Darüber hinaus ist die Atmosphäre der Stadt einmalig und düster. Kein Ort, den ich zum Urlaub machen empfehlen würde, aber für den Auftakt einer spannenden Geschichte gibt es keinen besseren Ort!

Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine mitreißende Geschichte rund um ein starkes Mädchen lesen möchte, das für seinen Traum, Heilerin zu werden, alles versucht 😊🙋

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