Geschwister sind nie allein, sie tragen immer den anderen im Herzen

 Rezension 

"Askeria: Die letzte Generation" (Band 1) von Juliet May

 

Piara lebt mit ihren Brüdern Souta und Ineas im kleinen Ort Clay mitten in der Wüste. Schon vor langer Zeit haben sie ihre Eltern verloren, sodass Souta und Ineas die Erziehung ihrer kleinen Schwester übernommen haben. So hat Piara die Möglichkeit, als ganz normales Mädchen aufzuwachsen, obwohl sie ein Geheimnis unter ihren kugelrunden Haarballen verbirgt. Als eines Tages der Orden in ihr Dorf kommt, um alles Widernatürliche zu vernichten, muss Piara mit Souta fliehen, denn für Ineas kommt jede Hilfe zu spät. Schweren Herzens verlassen die Geschwister ihr Dorf und suchen in der Küstenstadt Ascot nach einer Lösung ihres Problems. Werden sie Piaras Geheimnis bewahren können?

Ich bin durch Zufall auf Instagram auf die Doppel-Leserunde von Juliet May aufmerksam geworden und hatte so die Möglichkeit, in die Welt von Askeria abzutauchen. Neben vielen kreativen Aufgaben, die man nach dem Lesen eines bestimmten Kapitels abarbeiten konnte, hatte man so auch die Möglichkeit, die Welt und ihre Besonderheiten viel intensiver wahrzunehmen. Denn die Welt von Askeria ist eines der großen Pluspunkte des Buches. Neben Wüstengebieten wie das Dorf Clay gibt es auch Küstenstädten wie Ascot oder bewaldete Gebiete wie Fayon. Dabei hat jedes Gebiet seine Besonderheiten und wirkt fast wie unsere Welt, allerdings gibt es klare Unterschiede wie z.B. die Teleportsteine, die zwischen den einzelnen Gebieten genutzt werden können, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld. Die Welt erscheint magischer und ist dabei nicht der einzige Landstrich, den man entdecken kann. Denn neben dem Kontinent Mitaeria gibt es auch noch Malluma, der Schattenkontinent und Lebensraum eines besonderes Volks: der Ceri. Allein diese Welt zu entdecken hat schon sehr viel Spaß gemacht.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Ausgestaltung der Beziehungen der einzelnen Charaktere. Zwar musste Piara mit dem Verlust ihrer Eltern in ihren jungen Jahren schon einiges mitmachen, allerdings ist die Beziehung zu ihren Brüdern umso stärker. Sie stehen füreinander ein, albern miteinander rum und können gleichzeitig auch über ernste Themen sprechen. Es ist einfach schön zu lesen, wie gut sie sich verstehen, wenn auch gerade zu Beginn des Buches Souta seiner kleinen Schwester einiges verheimlicht hat. Ebenso fand ich auch die langsam entstehende Freundschaft zwischen Rigoras und Piara schön. Nachdem Piara von ihren Brüdern allein gelassen wird, ist Rigo da, um ihr einen Platz zu geben und hilft ihr das Rätsel, um ihre Existenz zu lösen. Genau solche Freunde wünscht man sich, wenn es einem Mal nicht so gut geht und hat mir beim Lesen ein warmes Gefühl beschert.

Darüber hinaus hat mir auch der Aufbau des Buches gefallen. Jeder Charakter hat sein eigenes kleines Symbol, das anzeigt, aus welcher Sicht das jeweilige Kapitel geschildert ist. Dadurch erhält man einen guten Überblick. Zudem befinden sich zwischen den einzelnen Kapitel auch kleine Gedichte, die Vorboten für die spätere Handlung sind und auch Dokumente des Ordens, die ein besseres Verständnis über die politische Situation von Askeria bietet.

Alles in allem hat mir der erste Band richtig gut gefallen und nach dem Cliffhanger am Ende von Band 1, war ich auch total gespannt, wie es mit dem zweiten Band weitergehen wird. Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine fantasiereiche Reise eines jungen Mädchens begleiten möchte, die ihren Platz in der Welt sucht 😊

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