Wer keine Vergangenheit mehr hat, der wird auch keine Zukunft haben

 Rezension 

"Die Phönix-Initiative: Das Synonym der Zeit" von Till Martin 

 

Was passiert, wenn die Menschheit von einem auf den anderen Tag gesagt bekommt, dass sie keine Zukunft mehr haben wird? Während einige Menschen von vorneherein aufgeben und ihr Leben nur noch in der virtuellen Realität verbringen, versuchen andere eine Lösung für das Problem zu finden. Letztere erschaffen die sogenannte Phönix-Initiative, um einen Weg zu finden, den Asteroid aufzuhalten, der in ein paar Jahren alles Leben auf dem Planeten auslöschen wird. Doch dieses Vorhaben gestaltet sich schwieriger als zunächst angenommen, denn es müssen zunächst einmal geeignete Kandidaten für die Rettung der Menschheit gefunden werden. Die Zeit läuft..

Ich war sehr neugierig auf das Buch, nach dem ich den Klappentext gelesen habe. Die Umschreibung des Genres „Sci-Fi meets History“ hat mich direkt gepackt, da ich mir zunächst darunter nichts vorstellen konnte. Nach dem Ende des Buches muss ich sagen, dass ich die Mischung immer noch sehr gelungen finde, da beide Genre sich in gewisser Weise bedingen. Ohne eine Vergangenheit gibt es keine Zukunft und umgekehrt. Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich heraus, dass die Rätsels Lösung zur Rettung der Menschheit in der Vergangenheit liegt und die Auserwählten der Phönix-Initiative einen Zeitsprung in die Vergangenheit zur Zeit des Römischen Reiches machen müssen. Gerade diese Ausgangslage fand ich sehr spannend, da ich generell gerne historische Romane lese und bis jetzt nur sehr wenig gerade über diese Epoche gelesen habe.

Die Geschichte wechselt kapitelweise immer mal wieder zwischen der Vergangenheit und Zukunft hin und her, und man lernt die Umstände kennen, wie es zu der Lage der Menschheit kam und warum gerade Mia, Aquil, Shira, Lily und die anderen die Auserwählten der Phönix-Initiative wurden. Ich fand den Perspektivwechsel sehr angenehm, wobei ich die Wechsel in die Jahre der Ausbildung von Mia mit am spannendsten fand, denn Mia ist einfach ein toller Charakter. Anders als die anderen Anwärter der Phönix-Initiative denkt sie zuerst an andere, bevor sie an sich selbst denkt. Aus diesem Grund hätte sie z.B. fast nicht die Aufnahmeprüfung geschafft, weil sie zunächst Schwächeren beim Bestehen der Prüfung geholfen hat. Allerdings bleibt dieser Charakterzug den Prüfern nicht verborgen und sie schafft es dann auf anderem Wege, ihren Platz zu finden.

Darüber hinaus fand ich die Gespräche zwischen ihr und ihrer KI Cassandra wirklich klasse. Zwar ist Mia eine starke Person, die das Herz am rechten Fleck hat, aber muss sich trotzdem mit einer sarkastischen und übel gelaunten KI herumschlagen. So kommt es öfters zu Streitgesprächen zwischen den beiden, die aber wirklich köstlich zu lesen sind und mir sehr viel Spaß gemacht haben.

Im krassen Gegensatz dazu steht der Charakter Shira. Diesen Charakter konnte ich von Anfang an nicht wirklich leiden, da sie sehr berechnend ist und ihr die Herzensgüte fehlt, die Mia zu viel hat. Aus diesem Grund habe ich ihr nie über den Weg getraut und hatte bald schon so eine Ahnung, welches Spiel Shira treibt, aber dennoch fand ich die Auflösung ihrer Geschichte gut umgesetzt.

Demnach bleibt nur noch zu sagen, dass ich jedem dieses Buch ans Herz legen kann, der eine ungewöhnliche Mischung zwischen Sci-Fi und History lesen möchte, die erstaunlich gut funktioniert und spannend ist! 😄

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