Black is my happy colour

 Rezension 

"Sternengeflimmer" von Olivia Grove 

 

Nachdem Maya dem Leistungsdruck, den ihre Eltern aufgebaut haben, als sie von einem privaten Internatsgymnasium geflogen ist, nicht mehr standhalten kann, flieht sie in eine blinkende Scheinwelt. Anstatt zu lernen und das zu tun, was ihre Eltern von ihr verlangen, verliert sie sich lieber im Bass eines Clubs und blendet die Realität um sich herum aus. In dieser Zeit ist ihr Leben perfekt und leicht, wenn es auch einige Risiken birgt wie z.B. in die Fänge eines Drogenkartells zu geraten. Als Maya eben bei solch einem Kartell Schulden aufbaut, kann ihr nur noch Don helfen..

Ich habe die Geschichte von Maya und Don sehr gerne gelesen, denn sie zeigt wieder einmal, wie schnell man auf die schiefe Bahn geraten kann, wenn einem das Leben und die alltäglichen Konflikte einfach mal zu viel werden. Maya muss mit dem ständigen Druck leben, perfekt und makellos zu sein. Sie soll die Tochter sein, die sich ihre Eltern immer gewünscht haben. Doch leider kann Maya ihnen diesen Wunsch nicht erfüllen und zerbricht nach und nach daran. Zwar sollte das Konsumieren von Drogen nie die Lösung eines Problems sein, aber was ist, wenn man einfach keinen anderen Ausweg sieht?

Genau so habe ich Mayas Verzweiflung aufgenommen, dass sie einfach keinen anderen Ausweg gesehen hat, als sich zu berauschen und die Nacht durchzutanzen, als ob sie keine Probleme hätte. Ich fand den inneren Konflikt von Maya sehr gut dargestellt und auch die Art, wie ihre Geschichte erzählt wird. Obwohl es sich hierbei um eine Kurzgeschichte handelt, wird sich immer an den betreffenden Stellen die Zeit genommen, in Rückblenden Mayas Geschichte zu erzählen. Ich fand das Leseerlebnis so noch intensiver, da auch keine unnötigen Informationen erzählt worden sind.

Ebenso fand ich, dass ihr „Retter“ Don einen interessanten Charakter hatte. Er hat ebenso wie Maya mit inneren Konflikten zu kämpfen, denn er muss sich zwischen seiner Tätigkeit bei der Mafia oder dem Schutz von Maya entscheiden. Eigentlich will er sie nicht näher an sich heranlassen, denn wenn sie ihm näherkommt, kann er sie nicht mehr vor dieser dunklen Welt, in der die Mafia operiert, heraushalten. Es ist ein Spiel mit dem Feuer und genau das fand ich ziemlich spannend umgesetzt, denn man merkt die Leidenschaft und Obsession von Don sehr gut.

Die Kurzgeschichte endet auch genauso packend, wie sie angefangen hat und man würde am liebsten direkt weiterlesen. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Liebesgeschichte lesen möchte, die nie hätte so passieren dürfen und dadurch die Macht hat, die bisherige Welt der beiden Liebenden nachhaltig zu zerstören.  

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