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 Rezension 

"Scarlett & Browne - Die Berüchtigten"

 von Jonathan Stroud 

Seit ihrem letzten Abenteuer sind Scarlett und Albert nun endlich in ihrem Leben als Outlaws angekommen. Sie plündern als eingespieltes Duo Banken und Glaubenshäuser aus und verscherbeln die Beute an Joe, der ihnen ein faires Sümmchen dafür gibt. Sie behalten allerdings immer nur einen Teil des Profits und teilen den Rest mit den Armen des Landes. Ihr Leben scheint endlich perfekt zu sein, denn sie leben in Freiheit. Doch als eines Tages Joe und Ettie von der Bruderschaft der Hand entführt werden, müssen Albert und Scarlett wieder dem Befehl eines Mannes gehorchen, der noch eine Rechnung mit Scarlett offen hat.

Ich war schon sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es Scarlett und Albert nach den Abenteuern aus dem ersten Band ergangen ist. Auf den ersten Blick scheint sich nicht viel verändert zu haben, Scarlett ist immer noch verschlossen und macht ihr Ding und Albert genießt sein neues Leben, in dem für ihn ständig etwas Neues, Aufregendes passiert. Auch wenn Scarlett es niemals zugeben würde, ist sie froh, jemanden an ihrer Seite zu haben, dem sie vertrauen kann. Ich fand es sehr schön, dass sie es endlich geschafft haben, ein richtiges Team zu werden.

Dennoch blieben für mich nach dem ersten Band noch einige Fragen offen, z.B. warum Scarlett niemanden an sich näher herankommen lässt und immer abblockt, wenn es um ihre Vergangenheit geht. Deswegen war ich sehr froh, als ich gemerkt habe, dass nun endlich das Geheimnis um Scarletts Vergangenheit in diesem zweiten Band gelüftet wird. In Rückblenden erfahren wir am Anfang jedes Kapitels, was damals vor so langer Zeit passiert ist, und ich muss sagen, dass ich beim Lesen von Scarletts Schicksal ehrlich betroffen war. Obwohl sie noch ein Kind war, wurden ihr Dinge angetan, die einfach unaussprechlich sind.  

Dabei spielen in Scarletts Vergangenheit die Glaubenshäuser und die Bruderschaft der Hand eine große Rolle. Wo Erstere, sie am schlimmsten Punkt ihres Lebens im Stich gelassen haben, haben die Zweitgenannten sie aufgefangen und ihr einen Platz in der Welt gegeben. Ich war über diese Entwicklung ehrlich erstaunt, denn die Bruderschaft der Hand wurde bisher nur als eiskalte Verbrecherorganisation dargestellt. Sie als Helfer in der Not zu sehen, spricht gegen dieses Bild der eiskalten Verbrecherorganisation. Man erhält dadurch noch mal einen völlig anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse.

Allerdings tut die Bruderschaft der Hand auch nichts ohne Hintergedanken und so unterscheiden sie sich doch nur marginal von den Glaubenshäuser. Wobei ich diese „Glaubens-Organisation“ in diesem Band viel schlimmer empfand als die Bruderschaft der Hand, denn die Bruderschaft der Hand steht wenigstens zu dem, was sie ist. Die Glaubenshäuser verstecken sich hinter einem Glauben, der ihre unrechten Taten gutheißt und sie in einem besseren Licht darstellt, als sie letztendlich sind. Sie wollen „Abweichler“ und „Beschädigte“ vernichten, da sie nicht in die Gesellschaft passen und nach ihrer Ansicht nur Probleme bereiten. Mich haben die Reden von diesen angeblichen Glaubensmänner einfach wütend gemacht und ich habe sehr gehofft, dass Scarlett und Albert einen Weg finden, wie sie den Glaubenshäusern eine gerechte Strafe zukommen lassen.

Darüber hinaus wird auch Alberts Vergangenheit in Stonemoor angerissen und er trifft auf jemanden, der so ist wie er. Dadurch beginnt er endlich gegen die Große Angst in sich zu kämpfen und sie auch für etwas Gutes einzusetzen. Ich hoffe sehr, dass wir in einem dritten Band endlich nach Stonemoor reisen können, um noch mehr Details aus Alberts Vergangenheit zu erfahren.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der von den Outlaws Scarlett und Albert einfach noch nicht genug bekommen kann. 

 

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗

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