Liebe ist kein Zufall sondern eine Entscheidung!

 Rezension 

"Sie haben die Liebe erreicht"

 von Olivia Lara 

Maya hat Geburtstag und möchte ihren Freund auf seiner Geschäftsreise mit ihrer Anwesenheit überraschen. Doch statt Freude über ihren Besuch zu empfinden, antwortet ein Lyft-Fahrer auf ihre Nachrichten und informiert sie darüber, dass ihr Freund gerade mit einer anderen Frau unterwegs ist. Das scheint der schlimmste Geburtstag zu sein, den Maya bisher erlebt hat, doch dann schlägt der Lyft-Fahrer ihr vor, mit ihr eine Tour durch Kalifornien zu machen und das ist der Augenblick, in dem Mayas Leben sich für immer verändern wird.

Mich hat das Buch anfangs an eine Neuinterpretation des Buchs „P.S. Ich liebe dich“ erinnert, in dem statt E-Mails oder Briefe eben SMS ausgetauscht werden. Denn Maya lernt den unbekannten Lyft-Fahrer nie wirklich kennen, sondern kommuniziert nur über Textnachrichten mit ihm und lernt ihn so nach und nach kennen, denn sie überlegen sich am Anfang ihrer „gemeinsamen“ Reise 50 Fragen, die sich im Verlauf der Reise abwechselnd stellen.

Dadurch haben sie direkt eine gemeinsame Basis und Maya erlebt in der Rückschau einen wunderschönen Geburtstag, denn der Lyft-Fahrer kennt die Gegend bestens und führt sie an seine Lieblingsplätze. Doch leider währt dieser kurze Augenblick, in denen Maya frei ist und auch nicht mehr an ihren unliebsamen Job denken muss, nur kurz. Spätestens als ihr Freund endlich ihre Nachrichten erhält und sich auf die Suche nach ihr macht, ist der Traum der Freiheit vorbei und sie muss wieder ihr Leben in Boston leben.

Doch nach einem Jahr kann sie dieses Leben nicht mehr führen und kehrt wieder an den Ort zurück, um den Lyft-Fahrer ausfindig zu machen. Allerdings ist dies leichter gesagt als getan, denn nach einem Jahr hat sich viel verändert und sie muss nach und nach vereinzelte Puzzlestücke aufsammeln, um endlich „ihren“ Lyft-Fahrer zu finden. Dafür kündigt sie auch ihren Job in Boston und beginnt als Kellnerin in einem kleinen Café zu arbeiten. Dies ist zwar alles sehr nett und sie wird auch mit offenen Armen von den Bewohnern des Ortes aufgenommen, doch gleichzeitig sieht man daran auch, wie naiv und blauäugig Maya eigentlich ist, wenn sie denkt, dass sie einfach ihr altes Leben hinschmeißen kann und der Lyft-Fahrer dann auch noch ein Jahr auf sie gewartet hat.

Deswegen trifft sie auch nur den besten Freund des Lyft-Fahrers, der alles daransetzt, dass sie seinen Freund nie trifft, denn sie hat seinem Freund damals das Herz gebrochen. Zwar ist schnell klar, warum er die beiden voneinander fernhält und die Auflösung ist demnach etwas sehr vorhersehbar, allerdings ist die Geschichte bis dahin eigentlich sehr unterhaltsam, denn der beste Freund ist auch gleichzeitig ein Bestseller-Autor, der die Geschichte von Maya und dem Lyft-Fahrer zu einer neuen Geschichte verwoben hat. Ich fand dieses Detail sehr spannend, denn so bekommt man auch einen Einblick in das Leben eines Autors und wie manche Dinge in dieser Branche einfach laufen. Allerdings konnte ich mich mit Mayas Entscheidungen einfach nicht anfreunden, denn sie ist in manchen Szenen etwas anstrengend, da sie immer wegläuft und generell sehr konfliktscheu ist. So zieht sich die Auflösung des geheimnisvollen „Lyft-Fahrer“ etwas.

Alles in allem kann ich aber jedem das Buch empfehlen, der eine moderne Version von „P.S. Ich liebe dich“ lesen möchte, mit inklusiven Einblicken in die Autorenwelt.

 

Vielen lieben Dank an HarperCollins für das Rezensionsexemplar! 💗

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