Manche Tagen riechen nicht nur nach Erleichterung, sie schmecken auch nach purem Glück.

 Rezension 

"Carly Summer: Cupcakes, Küsse, Mondkalender" 

 von Jana Lauterfeld 

 

Carlotta Luise Sommer ist eine Hexe in Ausbildung und bereitet sich auf die Prüfung vor, um irgendwann in einen Hexen-Zirkel aufgenommen zu werden, so wie ihre Oma Else, Tante Pia und Cousine Seraphine. Doch sie hat wenig Spaß daran, die Regeln einer Hexe zu lernen und verbringt viel lieber ihre Zeit mit ihren Freunden an einem Badesee oder beim gemeinsamen Erdbeereisessen. Vor allem Ben ist immer an ihrer Seite, sodass es ihr immer schwerer fällt, ihr Doppelleben aufrechtzuerhalten, denn sie möchte ihm so gerne erzählen, dass sie eine Hexe ist. Doch dies hätte ernste Konsequenzen, nicht nur für sie…

Da ich schon „Milli und das Lied des Drachen“ von Jana Lauterfeld gelesen hatte, musste ich auch unbedingt ihr neues Werk „Carly Summer“ lesen. Auch in diesem Buch steht wieder eine junge Frau im Zentrum der Erzählung, die erstmal für sich selbst herausfinden muss, wer sie eigentlich ist. Zwar leben die Frauen ihrer Familie vor, wer sie zu sein hat, doch irgendwie kann sie sich damit nicht so wirklich anfreunden. Der Unterricht mit ihrer Tante Pia macht ihr wenig Spaß und die Regeln der Hexen kommen ihr unnötig vor, z.B., dass man bestimmte Elemente nur dann zum Zaubern einsetzen soll, wenn es der Mondkalender vorsieht.

Sie setzt sich meistens über diese Regel hinweg, weil sich ein anderes Element in der jeweiligen Situation einfach „richtiger“ anfühlt. Zudem liest sie auch viel in dem Tagebuch ihrer Mutter, die sich sehr intensiv mit dem „Handlesen“ oder auch „Chiromantie“ genannt, beschäftigt hat. Dadurch möchte sie diese Kunst auch lernen, doch ihre Tante ist von diesem Humbug nicht wirklich angetan. So muss sich Charly regelrecht durch ihr Leben als Hexe quälen und kann mit niemandem so wirklich darüber reden, außer mit ihrer besten Freundin Kim. Allerdings hat sie immer weniger Zeit für sie, da sie einen Freund hat und furchtbar verliebt ist.

So bleibt Charly nur noch Ben, zu dem sie sich irgendwie hingezogen fühlt, aber sich auch nicht traut, diesen Gefühlen nachzugehen, da sie ihm auch nicht alles über sich erzählen kann. Doch Ben scheint das wenig zu stören und so ist er einfach immer für sie da ohne Wenn und Aber und kümmert sich auch rührend um ihren kleinen Bruder, wenn sie mal keine Zeit hat. Ich fand diese langsame Annäherung einfach zuckersüß und irgendwie wünscht man sich gleichzeitig auch selbst so einen Ben.

Ich fand diesen ersten Band auf jeden Fall sehr gelungen und bin gespannt, wie es mit Charly und ihrem Leben als Hexe weitergehen wird. Meine Empfehlung geht an jeden, der eine Geschichte über eine junge Hexe lesen möchte, die erst noch ihren Platz im Leben finden muss.

 

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