Manchmal muss man über seinen Schatten springen, um wirklich glücklich zu werden

 Rezension

"Einmal Cornwall und für immer" von Kerstin Sonntag

 

Die Schmuckdesignerin Jonna lebt mit ihrem Freund Nick und ihrem Jack Russel Mr Gandy in Heidelberg und arbeitet in einem kleinen Laden namens „Schmuckkästchen“. Ihr Leben ist unaufgeregt und feste Rituale haben sich in ihren Alltag eingeschlichen. Doch Jonna möchte mehr als das. Sie träumt von einer Hochzeit und vielen Kindern. Allerdings sieht ihr Freund Nick das vollkommen anders und ist zufrieden mit dem, was sie haben. Dies nimmt Jonna zum Anlass endlich ihre langjährige Freundin Liz in Cornwall zu besuchen, um den Kopf frei zu bekommen und Nick zu zeigen, was ihm fehlt, wenn sie nicht da ist. Gesagt getan. Allerdings wäre da noch das Problem, dass Jonna schreckliche Flugangst hat und sie anders nicht nach Cornwall reisen kann. Mit diesem Auftakt beginnt eine Reihe sehr lustiger Zwischenfälle, die Jonna meistern muss, um herauszufinden, was sie wirklich glücklich im Leben macht.

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Landschaft von Cornwall. Es liest sich, wie ein „Rosamunde-Pilcher-Film“ in Schriftform. Ich konnte sofort beim Lesen entspannen und mich nach Penkerris träumen. Witzig fand ich, dass dieser Rosamunde-Pilcher-Vergleich auch den Figuren im Buch auffällt und die Autorin somit überhaupt nicht die Ähnlichkeit verstecken möchte, sondern offensiv zur Sprache bringt. Dies empfand ich als sehr sympathisch und hoffe, dass ich auch mal die Gelegenheit bekomme nach Cornwall zu reisen, um mich selbst von der Schönheit dieser Gegend zu überzeugen.

Penkerris wirkte nicht nur durch die Beschreibungen der Landschaft ausgesprochen sympathisch, sondern auch wegen seiner Bewohner. Im Laufe der Geschichte lernt Jonna das Städtchen nach und nach kennen und trifft z.B. auf Cassandra, die Edelsteine im Magic Gems verkauft oder Rowenna, die den Tante-Emma-Laden „Rowenna’s Market“ betreibt. Eine für mich ganz besondere Bewohnerin von Penkerris ist Mabel Trevarrian. Eine vierundachtzig-jährige Witwe, die das Leben nonchalant meistert und einem sofort ans Herz wächst. Sie nimmt Jonna herzlich auf und gibt ihr wichtige Lebensweisheiten mit auf den Weg, wie z.B. „geben Sie sich niemals mit weniger zufrieden, als dem, nach dem Ihr Herz sich sehnt“.

Darüber hinaus fand ich das Verhältnis der einzelnen Charaktere zueinander sehr schön und herzlich. Neben Mabel kümmert sich auch ihre Freundin Liz liebevoll um Jonna, obwohl sie mit ihrem Café „Taste of Heaven“, ihrer anstrengenden Teenie-Stieftochter und ihrer achterbahnfahrtartigen Ehen schon genug um die Ohren hat. Wenn die beiden abends zusammen auf der Couch vor dem Kamin lümmeln, ein gutes Glas Rotwein trinken und dabei herrlich über das Leben und die Liebe philosophieren, würde man sich wünschen auch neben ihnen sitzen und mitmachen zu können.

Demnach kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, der eine herzerwärmende Geschichte über eine Frau sucht, die über ihren Schatten springen muss, um zu erkennen, was wirklich wichtig im Leben ist! 😊😇

 

 

 

 

 

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