Lebe heute und vergiss die Sorgen der Vergangenheit.

 Rezension 

"Der Fluch der Götter (Kingswood Castle Academy-Reihe 1)"

 von Alexandra Fuchs


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Nachdem Laurie ihre Eltern bei einem tragischen Autounfall verloren hat, an dem sie sich selbst am meisten die Schuld gibt, lebt sie fortan bei ihrer Tante Allory. Als diese jedoch die Entscheidung für Laurie trifft sie auf das Internat „Kingswood Castle“ zu schicken, bricht eine weitere Welt für Laurie zusammen. Mit dem Gefühl von der ganzen Welt verraten worden zu sein und nicht die Herrin ihrer eigenen Entscheidungen zu sein, fügt sich Laurie in ihr Schicksal und trifft dabei zunächst auf ihre Zimmernachbarin Samira. Diese scheint, trotz der abwehrenden Haltung von Laurie, doch ganz in Ordnung zu sein und hilft Laurie sich in Kingswood Castle zurechtzufinden. Schon bald findet sich Laurie umringt von einer Mädelsclique und integriert sich in den ganz normalen Schulalltag am Kingswood Castle. Doch eine Begegnung in der Bibliothek stellt ihr gesamtes bisheriges Leben auf den Kopf: Sie sieht einen Jungen, der scheinbar nur von ihr gesehen werden kann. Dreht Laurie, nach allem was geschehen ist, nun doch durch?

Eine Sache, die mir besonders während dem Lesen gefallen hat, waren die Gedankengänge von Laurie. Selbstironisch und zynisch kommentiert sie die Vorkommnisse in Kingswood Castle und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Des Öfteren liest man ein herzhaftes „Scheiße“, dass die Situation eigentlich dadurch mehr als treffend umschreibt. Ebenso kann man durch die Gedankengänge die Zerrissenheit von Laurie gut nachempfinden. Sie leidet unter dem Verlust ihrer Eltern und den Schmerz liest man mit jeder Zeile immer deutlicher heraus. Allerdings erlaubt sie sich nicht mit anderen darüber zu reden und vergräbt sich mit ihrem Schmerz, obwohl sie sich gleichzeitig einsam fühlt und es ihr wahrscheinlich guttun würde mit jemandem darüber zu reden. Stattdessen versucht sie Kingswood Castle als Neuanfang zu sehen, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen. Dieser Konflikt wurde gut nachvollziehbar dargestellt und ich konnte richtig mit Laurie mitfühlen, was sie mir auch menschlich nähergebracht hat.

Natürlich bleibt es nicht dabei, dass Laurie einfach nur in den normalen Schulalltag auf Kingswood Castle eintaucht und sich den Sorgen und Problemen einer Teenagerin hingibt, sondern schon bald wird klar, dass etwas mit diesem Internat ganz und gar nicht stimmt. Da wären z.B. die Royals, die von allen anderen Schülern angehimmelt werden, aber so wirklich traut sich auch niemand an sie ran. Sie sind eine eingeschworene Gruppe, die nur unter sich bleibt und sogar getrennt von den anderen Schülern Unterricht erhält. Auch sieht Laurie immer wieder einen gutaussehenden Jungen, den aber außer ihr scheinbar niemand sehen kann. Der Auflösung diese Vorkommnisse auf die Schliche zu kommen, fand ich sehr spannend und haben dazu geführt, dass ich das Buch nur ungern aus der Hand legen wollte. Das Buch bleibt über weite Strecken schön mystisch und geheimnisvoll und hat mich so manchmal an „Harry Potter“ erinnert, auf dessen magische Welt die Autorin auch selbst sehr oft verweist.

Gerade wegen dieser mystischen Welt und ihrer Geheimnisse kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der gerne fantasiereiche Geschichten liest, kombiniert mit ein wenig „High-School-Drama“ und der ersten Liebe 😉

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