Die geliebt werden können nicht sterben, denn Liebe bedeutet Unsterblichkeit

 Rezension

"Daijin" von Lilith Lamprecht 

 

Innerhalb nur eines einzigen Tages wird das Volk der Daijin vollkommen ausgelöscht. Nur den Schwestern Lhada Anat da Khema und Mirinri Tiamar da Khema gelingt mithilfe des Generals der Askari Kim-Rho die Flucht. Sie finden Zuflucht am Hofe des Askari-Königs Dha-Khar und leben fortan mit dessen Familie zusammen. Zwar sind sie nun in Sicherheit und genießen ein privilegiertes Leben bei Hofe, allerdings werden sie zusehends in politische Machtspiele zwischen dem König und dem Obersten Priester von Tresa Ten-Jha verwickelt. Als Lhada plötzlich aus politischem Kalkül mit einem Fürsten aus einem anderen Land verheiratet werden soll, damit die Askari eine bessere Position in einem Krieg erreichen, bleibt Lhada nur noch die Flucht. Welche Gefahren warten außerhalb der Mauern auf sie?

Ich war im Vorfeld sehr gespannt auf dieses Buch, da ich nicht genau wusste, was mich erwarten wird. Zwar habe ich für dieses Buch insgesamt gesehen länger als sonst gebraucht, um es zu lesen, allerdings soll das an dieser Stelle keine Wertung sein. Im Gegenteil, ich war vom Detailreichtum der Geschichte regelrecht gefesselt, da ich das zunächst nicht vermutet habe, obwohl es mit über 600 Seiten ein eher dickeres Buch ist.

Jedoch habe ich zunächst meine Zeit gebraucht, um mich an die verschiedenen Namen zu gewöhnen. Am Anfang fiel es mir nicht leicht, die vielen exotisch klingenden Namen voneinander zu unterscheiden, was mir aber im Laufe der Geschichte immer besser gelungen ist, als ich mehr über die Kultur und Lebensweisen der Askari und Daijin erfahren habe. Als Unsterbliche nehmen sie das Leben anders wahr und haben Gebräuche, die auf den ersten Blick komisch anmuten. So hat z.B. der Oberste Priester mehrere Ehefrauen, weil die Askari sich nur schwer vermehren können.

Darüber hinaus war mir die Daijin Lhada von Anfang an sympathisch. Ihr ganzes Leben wurde sie eingesperrt, erst als Prinzessin der Daijin und später am Hof der Askari und hat dabei nie gelernt, was es heißt einfach nur eine Frau zu sein. Erst als sie nach ihrer Flucht bei den Thi‘kanor aufgenommen wird, lernt sie so langsam sich und ihren Körper besser kennen. Mich hat die Geschichte der Daijin auf jeden Fall sehr berührt und es hat mich auch gleichzeitig gefreut, dass sie an so gute Männer wie die Thi’kanor geraten ist, die sie zwar am Anfang wegen ihrer Naivität belächeln, aber bald verstehen, dass Lhada eben Dinge, die für sie normal sind, nie gelernt hat. Dafür kann Lhada andere Dinge wie z.B. ein Zelt in Brand stecken oder Menschen einen Segen geben. Lhada ist einfach anders und ich fand es schön, ihren Weg mit den Thi’kanor zu begleiten. Vor allem zwischen dem Anführer Muro und Lhada knistert es an manchen Stellen gewaltig.

Zudem war mir auch die Prinzessin Nei-Jimi sympathisch, die erst etwas später im Buch auftaucht. Zusammen mit dem General Kim-Rho macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit, wer hinter dem Anschlag auf den Festplatz steht, den viele Askari und Menschen das Leben gekostet hat. Schon bald kommen sie einer Verschwörung auf die Spur, die sich bis in die Kreise des Obersten Priesters fortsetzt und deren Kenntnis für beide immer gefährlicher wird.

Aus diesem Grund kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, der eine völlig neue Welt kennenlernen und mit der Daijin Lhada auf die Suche nach sich selbst gehen möchte 😊

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