Egal wie unterschiedlich Geschwister sind, wenn es hart auf hart kommt, halten sie zusammen.

 Rezension 

"Dämonengeschwister: Das Dorf im Wald"

 von Florian Schädlich

 

Die Geschwister Nicolai und Mina werden in einem kleinen Dorf fernab größerer Städte und Kolonien geboren. Allerdings ist dieser Umstand etwas Besonderes, denn nur alle paar 100 Jahre passiert es, dass eine Dämonin zweimal schwanger werden kann, und sowieso sind Geburten unter Dämonen selten. Dadurch wird das Dorf in der Folge auch bekannter und der Handel mit anderen Gemeinden blüht auf. Doch nicht nur positive Aufmerksamkeit wird ihnen zu Teil. Als eine Horde Goblins, Oger und Trolle auf der Suche nach einer neuen Heimat an ihrem Dorf vorbeikommt, müssen die Dämonen um ihr Überleben kämpfen.

Ich fand die Ausgangssituation der Geschichte ziemlich interessant, denn ich lese gerne Geschichten, in denen Dämonen vorkommen. Zu meinen liebsten Geschichten zählen dabei „Blue Exorcist“, die Dämonen-Reihe von Robert Asprin oder auch „die Eherne Garde“ von Peter Hohmann. Florian Schädlich hat mit den „Dämonengeschwistern“ allerdings noch mal einen völlig anderen Ansatz gewählt, was mir gut gefallen hat, denn in seinem Buch geht’s eher um die Frage, wie Dämonen geboren werden.

So verfolgen wir die Geschichte aus der Perspektive der beiden Geschwistern Nicolai und Mina, die beide mit der Geburt besondere Fähigkeiten erhalten. Während Nicolai im Kampf in eine Art Blutrausch verfallen kann und dadurch stärker als ein normaler Dämon wird, kann seine Schwester Mina mit Tieren kommunizieren. Allerdings müssen die Geschwister erst im Laufe der Handlung lernen, die Fähigkeiten auch richtig einzusetzen. Dabei ist gerade der Blutrausch von Nicolai kein einfaches Unterfangen, denn wenn er nicht aufpasst, kann er sich in diesem verlieren und schafft es nicht mehr, sich zurückzuverwandeln. Dagegen versteht seine Schwester Mina zunächst nicht, dass sie überhaupt Kräfte hat. Die anderen Dämonen sehen nur, dass sie relativ schnell Freundschaft mit einem Greifen oder dem Höllenhund Jigo schließt. Erst später wird allen Beteiligten klar, dass mehr hinter diesen Beobachtungen steckt. Ich fand vor allem die Fähigkeit von Mina sehr interessant, da ich zuvor noch in keinem Buch davon gelesen habe.

Neben den beiden Geschwistern lernt man auch den starken Dämonenkrieger Boas kennen, der das Dorf vor dem Angriff der Goblins und Oger beschützen will und schon bald väterliche Gefühle für Mina und Nicolai entwickelt oder auch den Menschenzauberer Ozram, der die Dämonengeschwister erforschen will. Gerade Ozram scheint dabei ein Unikat zu sein, da er ziemlich merkwürdig erscheint und manchmal die Geschwister mit seinen Experimenten auch in Gefahr bringt. Allerdings sind die Kapitel auch ziemlich witzig, wenn er sich wieder einen Schlagabtausch mit Boas liefert.

Darüber hinaus ist die Geschichte eher düster und die Geschwister müssen lernen, mit Verlusten klarzukommen, denn die Goblins und Oger sind erbarmungslos. Der Schauplatz des Buchs bleibt auch in diesem ersten Band ausschließlich im Dorf der Geschwister, was mir persönlich zu wenig Abwechslung war. Allerdings heißt dieser Band auch „das Dorf im Wald“ und ich hoffe einfach, dass die Geschwister im zweiten Band mehr von ihrer Welt sehen.

Aus diesem Grund kann ich jedem das Buch empfehlen, der eine verlustreiche Geschichte zweier Geschwister lesen möchte, die schnell erwachsen werden müssen, um die zu beschützen, die sie lieben.

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