Jeder von uns lebt im Gefängnis seiner eigenen Vorstellungskraft!

 Rezension 

"Edinburghs Hexen: Magieverderben"

 von Anna-Lena Strauß

 

Nach der Zerstörung Tír na nÓgs sind Schottlands Hexen als Flüchtlinge in Edinburgh gestrandet. Niemand weiß so recht, wie sie mit der Situation umgehen sollen, denn eigentlich hätte niemals ans Licht kommen dürfen, dass Hexen noch existieren. Zwar liegt zunächst nur eine anfängliche Skepsis gegenüber den Hexen in der Luft, doch schon bald wütet blinder Hass unter den Menschen, denn sie machen die Hexen dafür verantwortlich, dass die Magieblasen nun auch in Edinburgh auftauchen und die Stadt dem Erdboden gleichmachen.

Nach dem ereignisreichen Finale im ersten Band war ich schon ziemlich gespannt darauf zu erfahren, wie es mit Liam und Charlie weitergehen wird. Mittlerweile scheint Liam sein Schicksal als Thronfolger einer magischen Welt akzeptiert zu haben und tritt nun viel selbstbewusster auf als noch im ersten Band. So hat mir die Rede von ihm gerade am Anfang sehr gut gefallen, denn er bemüht sich, ein besserer König zu werden als sein Vater oder sein Onkel waren. Damit hat Liam schon eine tolle charakterliche Entwicklung vollbracht und versucht nun auch im zweiten Band die Hexen vor Unheil zu bewahren.

Dabei trifft er im Laufe der Handlung nicht nur auf Hexenjäger, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die geflüchtete Hexen auszulöschen, da sie der Grund allen Übels sind, sondern entdeckt auch gleich eine komplett neue Welt: Meala. Eher durch Zufall erlangt er Zutritt zu einer Welt, die eigentlich dazu gedacht war, Hexen zu bestrafen, wenn sie in Tír na nÓg straffällig geworden sind. Doch statt jahrhundertelang unter ihrer Strafe zu leiden, haben sie eine komplett neue Stadt gegründet unter der Führung von Enya Balfour. Natürlich ist sie auch gleichzeitig die schlimmste Verbrecherin und Liam muss sich auf einiges gefasst machen. Ich fand diesen Abschnitt in Meala mit am spannendsten, denn Liam muss einen Weg zurückfinden, doch kann von dieser Seite nicht durch ein Portal zurückreisen, denn Meala ist einfach nur ein großes Gefängnis.

Währenddessen versucht Charlie auf der anderen Seite einen Weg zu finden, Liam aus dieser Welt zu befreien, doch wird von Hexenjägern daran gehindert. Diese gehen sehr brutal mit den Hexen um und töten einige von Charlies Freunden. Sie muss mit großen Entbehrungen im Laufe der Geschichte klarkommen und gleichzeitig einen kühlen Kopf bewahren, um Liam einen Ausweg zu bieten. Gerade diese Folterungen von den Hexenjägern sind mir sauer aufgestoßen und ich musste mich zusammenreißen, um weiterzulesen, denn die Szenen sind nichts für schwache Nerven.

Trotz allem gibt es aber immer wieder lustige Szenen z.B., wenn Liam auf Fulton trifft, der ihn gezwungenermaßen retten muss oder Fulton auf seinen Onkel trifft, der ihn aber nicht leiden kann und es zu einigen lustigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden kommt.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der nach dem ersten Band unbedingt wissen will, wie es mit den Hexen von Tír na nÓg weitergehen wird.


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