Nicht die Menschen, die immer gewinnen sind die stärksten, sondern die die niemals aufgeben.

 Rezension 

"Aurélie und die Nähwerkstatt der Träume" 

von Melissa Jahn

Ein tragisches Ereignis in der Kindheit zwingt Aurélie noch Jahre später dazu, sich vor anderen Menschen zu verstecken. Obwohl sie wunderschöne Kreationen in ihrem eigenen Nähstudio entwirft, die ihren Trägerinnen neuen Mut geben und auch ihre beste Freundin ihr gut zuredet, traut sich Aurélie nicht nach draußen. Erst mit dem Auftauchen von Luc, dem Erben des Fournier-Imperiums, schafft sie es, Stück für Stück ihre Welt zu erweitern. Doch Neid und Missgunst verfolgen sie bis zum Nachwuchswettbewerb von Fournier. Wie soll Aurélie das nur schaffen?

Da ich selbst gerne nähe, lese ich auch dementsprechend gerne Bücher, in denen es um dieses fabelhafte Hobby geht. Darüber hinaus bietet dieses Buch auch noch die Besonderheit, dass einige Schauplätze im Buch in Paris sind, eine der bedeutendsten Städte für Mode. Dadurch wurde das Buch noch interessanter für mich und ich habe mich gerne mit Aurélie auf die Reise in ihr neues Leben begeben.

Doch zunächst muss Aurélie noch einige persönliche Hürden überwinden. Am Anfang versteht man noch nicht sofort, warum sie sich von der Außenwelt abkapselt und sogar der alltägliche Einkauf für sie eine regelrechte Tortour ist. Erst nach und nach kommt man ihrem Geheimnis auf die Spur, dass sie versucht, so gut es geht vor Fremden zu bewahren. Ich fand es klasse, wie man nach einer Zeit herausfindet, unter welchem „Problem“ Aurélie leidet, ohne, dass man explizit darauf hingewiesen wird.

Nur ihre beste Freundin weiß um ihr Geheimnis und versucht sie so gut es geht in ihrer Nähwerkstatt zu unterstützen. Allerdings merkt man ziemlich schnell, dass es nicht ihr Traum ist, die Nähwerkstatt am Laufen zu halten, sondern ihre Leidenschaften in einem gänzlich anderen Bereich liegen. Doch Aurélie mit der Nähwerkstatt allein zu lassen, bringt sie auch nicht über sich.

Erst mit dem Auftauchen von Luc ändert sich einiges. Nicht nur, dass Aurélie die Möglichkeit erhält, an einem Designwettbewerb des Hauses Fournier teilzunehmen, sondern auch, dass sie endlich jemanden trifft, der die gleichen Interessen wie sie hat. Obwohl sie sich nie treffen, schreibt Luc ihr an die E-Mail-Adresse der Nähwerkstatt Mails und damit beginnt für Aurélie eine aufregende Zeit, denn endlich interessiert sich jemand für sie und ihre Leidenschaften.

Mir war Aurélie von Anfang an sympathisch, denn man merkt zwar, dass sie unter ihrem schweren Schicksal leidet, aber gleichzeitig den Mut in sich hat, etwas an ihrer Situation zu ändern. Sie möchte sich der Welt da draußen zeigen, denn sie ist Stolz auf das, was sie geschaffen hat. Ich fand Aurélies Stärke sehr bewundernswert und habe mit ihr mitgefiebert, als sie ihre Kreationen auf der Mode Show des Hauses Fournier präsentiert.

Luc ist da schon von einem gänzlich anderen Charakter, denn er traut sich jahrelang nicht, seinem Vater davon zu erzählen, wie er das Haus Fournier designtechnisch verbessern will. Er flüchtet sich lieber in belanglose Beziehungen und sucht die Schuld bei seinem älteren Bruder, der eigentlich nichts für das Zerwürfnis zwischen ihm und ihrem Vater kann. Wie gut, dass er auf Aurélie trifft und sich eine Scheibe Mut abschneiden kann.

Alles in allem kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einfach mal eine Geschichte zum Träumen braucht und sich von der Modemetropole Paris verzaubern lassen möchte.

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