Weihnachten ist keine Jahreszeit, Weihnachten ist ein Gefühl!

 Rezension

"Fräulein Gewürzzauber und das Wunder der Liebe"

 von Stephanie Marzian

 

Lena wohnt mit einem zahmen Eichhörnchen namens Ruprecht in einem alten Stadthaus, in dem sich auch ihr kleines Café „Fräulein Gewürzzauber“ befindet. Tagein tagaus beschenkt sie ihre Kunden mit süßen Leckereien und geht ganz in ihrer Welt als Zuckerbäckerin auf. Doch gerade an Weihnachten wird sie sich schmerzlich bewusst, dass sie außer ihrem Eichhörnchen niemanden hat, der auf sie nach einem ereignisreichen Arbeitstag wartet. Allerdings hat sie die Rechnung nicht mit ihrer Oma Greta gemacht, die ihr einen Adventskalender in Form von Briefen hinterlassen hat für den Fall, dass sie noch nicht ihre große Liebe gefunden hat. Fortan findet Lena jeden Tag einen Brief in ihrem Briefkasten, der ihr die Weihnachtszeit versüßt.

Mittlerweile sind schon viele Bücher auf dem Markt erschienen, die ähnlich einem Adventskalender 24 kleine Geschichten enthalten und so bis Weihnachten für Abwechslung vom Weihnachtsstress sorgen wollen. Dabei habe ich in der Vergangenheit schon einige schlechte Ausführungen davon gelesen. Bücher, die zwar aus 24 Kurzgeschichten bestanden haben, aber eher nur Werbung/Leseproben für andere Werke der Autoren waren und weniger eigenständige Geschichten, sodass ich ständig das Gefühl hatte, die Handlung der Geschichte nicht wirklich zu verstehen.

Deswegen war ich auch zunächst skeptisch, was mich im Buch von „Fräulein Gewürzzauber“ erwarten wird. Allerdings haben sich diese Bedenken schnell in Luft aufgelöst, als ich in die Geschichte eingetaucht bin. Denn in diesem Buch gibt es keine Kurzgeschichten, sondern eine vollständige Handlung, die in 24 Tagen erzählt wird. Im Zentrum steht Lena, die jeden Tag einen Brief von ihrer verstorbenen Großmutter Greta bekommt und so nach und nach ihr Weihnachtsglück findet. Ich fand die Idee einfach zuckersüß und wurde so schon nach ein paar Seiten in die heimelige Atmosphäre dieses Buchs gezogen.

Zwar passieren einige Dinge, die wenig mit Realismus zu tun haben, wie z.B. ein Eichhörnchen, das ziemlich intelligent das Leben von Lena steuert oder eine Großmutter, die scheinbar vorausahnen kann, was Lena widerfahren wird, aber das hat mich absolut nicht gestört. Ich war einfach nur fasziniert von der gefühlvoll erzählten Geschichten und wollte unbedingt wissen, ob Lena ihr Weihnachtsglück finden wird.

Dabei lernen wir nicht nur Lena mit ihren Sorgen und Nöten kennen, sondern auch Herrn Bonifazius, der ähnlich wie Lena an Weihnachten allein ist oder Max, der unter den Erwartungen seines Vaters leidet. Darüber hinaus bangen alle Stadtbewohner um ihr altes Kino, das einem Einkaufscenter weichen soll, da der Kinobesitzer die Auflagen der Stadt nicht mehr bezahlen kann. Alle Geschichten werden während der Glückssuche von Lena erzählt und fügen sich organisch in den restlichen Handlungsvorgang ein.

Zudem ist das Buch liebevoll illustriert und am Ende befinden sich auch einige Rezepte, die während des Buchs eine Rolle spielen, sodass man sich ein Stückchen „Fräulein Gewürzzauber“ auch in unsere Welt holen kann.

Ich bin sehr begeistert von diesem Büchlein und werde es auf jeden Fall in der nächsten Adventszeit wieder hervorkramen, denn das Buch hat eine wundervolle Atmosphäre, die direkt Lust auf Weihnachten mit. Demnach kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der in der Adventszeit ein Buch sucht, das ihm direkt ein warmes Gefühl der Geborgenheit beschert. 

 

Vielen lieben Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar! 💗

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