Keine Rose ohne Dornen - aber Dornen können ohne Rosen existieren.

 Rezension 

"Die Dunkeldorn-Chroniken - Blüten aus Nacht" (Band 1)

 von Katharina Seck 

Die junge Opal lebt mit ihrer Familie, bestehend aus ihrer Großmutter Nan, ihrer Schwester Sinah und ihrer Mutter Jamila im kleinen Dörfchen Elver. Es ist eines der ältesten Erntedörfer und eine Viertelstunde Fußmarsch von den Dunkeldornfeldern entfernt. Sie bestreiten ihren Lebensunterhalt mit harter Feldarbeit und versuchen die Dunkeldorn-Pflanzen am Leben zu erhalten. Nur alle vier Jahre erblüht der Dunkeldorn und die Magier können den Blütenstaub als Essenz für ihre Magie abernten. Doch als der Dunkeldorn endlich erblüht, geschieht ein Unglück: Der Blütenstaub verteilt sich über ganz Elver und tötet die Plantagenarbeiter. Wie konnte dies nur geschehen und warum überlebt Opal als Einzige?

Im Vorfeld war ich schon sehr neugierig auf dieses Buch, denn der Anbau einer tödlichen Pflanze, die dann auch noch magischen Zwecken dienen soll, fand ich spannend. Denn meist werden diese Pflanzen in anderen Büchern eher als Gifte eingesetzt statt als Verstärkung von magischen Fähigkeiten. Zwar gibt es in diesem ersten Band auch noch keine abschließende Antwort auf die Frage, was der Dunkeldorn eigentlich ist, aber es werden viele Andeutungen gemacht, wie der Dunkeldorn z.B. angewendet wird.

Nachdem Opal den tödlichen Blütenstaub-Angriff auf das Dorf überlebt, erhält sie die Möglichkeit, an der Seite einer Wissenschaftlerin Professorin Weisdorn herauszufinden, warum ihr Dorf Opfer des Blütenstaubs geworden ist. Doch was sich zunächst als Glücksgriff entpuppt, stellt sich relativ schnell als Albtraum dar, denn Opal wird von der Professorin nur als interessantes Experiment wahrgenommen. Als einzige Überlebende scheint sie eine tiefere Verbindung mit dem Dunkeldorn zu haben. Auch der Dornenprinz wird schon in der Minute auf sie aufmerksam, als sie das Akademie-Gelände betritt, da sie vollkommen anders auf ihn reagiert, wie er es gewohnt ist.

Mir war Opal schon sympathisch gewesen, wenn sie auch am Anfang der Geschichte eher die Taktik „mit dem Kopf durch die Wand“ anstrebt, statt zu beobachten und erst mal ihre Schlüsse zu ziehen. Man merkt, dass sie wütend ist und der Verlust ihrer Familie einfach noch viel zu tief sitzt, da sie auch noch keine Antworten darauf hat, warum ihre Familie sterben musste. Allerdings werden so aber viel zu viele Personen auf sie aufmerksam und ihre Kräfte oder besser gesagt ihre Immunität gegenüber dem Dunkeldorn-Blütenstaub wird zu einem offenen Geheimnis.

Darüber hinaus fand ich auch die Geschichte interessant, die in einer Welt hinter dem Wellengrab spielt zu einer Zeit ohne Aufzeichnung. Diese wird immer wieder während der Geschichte von Opal weitererzählt und nach und nach merkt man, dass beide Geschichten eine Verbindung haben, wenn es auch zunächst nicht so erscheint.

Zudem fand ich auch den Dornenprinz einen interessanten Charakter. Zwar wirkt er zunächst wie der typische Sohn reicher Eltern, der von seiner Umgebung Ehrfurcht und Loyalität erwartet, aber nach einer Weile merkt man, dass er nur eine Maske aufgesetzt hat, denn auch er trägt ein dunkles Geheimnis mit ich herum.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es zwischen den beiden weitergehen wird und kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine düstere Geschichte über eine Pflanze lesen möchte, die es schafft, ganze Dörfer dem Erdboden gleich zu machen. 

Vielen lieben Dank an das Bloggerportal von Penguin Randomhouse für das Rezensionsexemplar! 💗

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