Du siehst die Welt manchmal nicht so, wie sie eigentlich wirklich ist.

Rezension 

"Das Flüstern der Weinberge" 

von Sarah Sommerhäuser 

 

Seit Fiona weiß, dass ihre Eltern sie nicht für die Nachfolge des Familien-Weinguts vorgesehen haben, hat sie keine Lust mehr auf ihr Studium. Dabei wollte sie schon, als Kind nichts sehnlicher als Weinbau zu studieren. Als ihr Bruder jedoch andere Lebenspläne mit einer Frau aus Frankreich entwickelt, soll Fiona für ihn einspringen, aber will sie überhaupt noch dieses Leben führen?

Ich habe mich schon sehr auf dieses Buch gefreut als ich gesehen habe, dass Sarah Sommerhäuser ein weiteres Buch nach „Das Geheimnis der weißen Insel“ geschrieben hat, denn mit ihren Büchern kann man wunderbar in eine Welt abtauchen und sich einfach treiben lassen.

Während „das Geheimnis der weißen Insel“ eher ein Urlaubsroman war, ist „das Flüstern der Weinberge“ eher ein regionaler Roman über das Weinanbaugebiet der Mosel, aber beide Bücher eint, dass es wieder um ein Familiengeheimnis geht, das lange Zeit verborgen geblieben ist. Erst mit dem Abriss der alten Kapelle auf dem Grundstück des Weinguts wird eine Geschichte offenbart, die Fionas Urgroßmutter versucht hat, vor den neugierigen Nachbarn zu verbergen.

Im Laufe der Handlung wird deutlich, dass Urgroßmutter Luise mit den Schrecken der Nazi-Herrschaft leben musste und mitangesehen hat, wie Nachbarn, nur, weil sie jüdisch waren, fortgebracht wurden. Zwar konnte sie einigen von ihnen kurzzeitig helfen, aber da ihr Mann ein angesehener Soldat bei der SS war, musste sie diese Taten vor ihm verbergen. Dieses Leben im Geheimen wird immer wieder in Rückblenden erzählt, wenn Fiona in der Gegenwart auf einen weiteren Brief ihr Urgroßmutter stößt.

Allerdings zieht Fiona zunächst die falschen Schlüsse und entfernt sich emotional immer weiter von ihrer Urgroßmutter, obwohl sie eigentlich auf ihrer Seite sein müsste. In diesen Abschnitten kam mir Fiona etwas naiv vor, da sie nicht erst Ruhe bewahrt und die Fakten checkt, sondern eher den Gerüchten vertraut und sogar die Polizei einschaltet, weil sie denkt, dass ihre Urgroßmutter eine Mörderin ist. Im Großen und Ganzen konnte ich Fiona nachvollziehen, aber gerade in diesen Abschnitten fiel es mir etwas schwer.

Nichtsdestotrotz hat mich auch dieses Buch von Sarah Sommerhäuser gut unterhalten und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der auf einem traditionsreichen Weingut an der Mosel auf die Suche nach einem Geheimnis gehen möchte.

 

Kommentare

Beliebte Posts